Mehr Wohnraum im Dorfkern

Mehr Wohnraum im Dorfkern

Die Prämisse lautete: bezahlbaren Wohnraum schaffen. Ein ungenutztes Stück Land in der Talebene bot der Gemeinde dieses Potenzial. Nun wird die Überbauung «Toffematt» realisiert.

«Wohnen wie im Bilderbuch» lautet der Slogan der geplanten neuen Siedlung «Toffematt». 30 Eigentumswohnungen – 2,5- bis 5,5-Zimmer – können ab Frühling 2024 bezogen werden. Das Besondere an ihnen: Sie entstanden, weil die Gemeinde Toffen zusammen mit der reformierten Kirchgemeinde Belp-Belpberg-Toffen eine Lösung für ein Grundstück gesucht hatte. Hinter der Kirche, ruhig und dennoch zentral, liegt das bisher ungenutzte Land. Die ersten Ideen und Gespräche gab es ab 2015 und im Rahmen der Ortsplanungsrevision. Eigentlich war eine Zone für öffentliche Nutzung ausgeschieden – nämlich für einen Friedhof. Doch als klar wurde, dass es beim Belper Friedhof bleiben würde, wurde das Land «fürig», wie Projektleiter Andreas Oestreicher erzählt. Klar war: Es soll eine Verdichtung nach innen geben und mehr alters- sowie behindertengerechten Wohnraum.

Generationenwechsel im Dorf
Dank dem Verkauf an eine Genossenschaft wurde das Land der Spekulation entzogen. Zudem durften die vorherigen Landbesitzer, die politische Gemeinde und die Kirchgemeinde, bei der Planung mitreden. In mehreren Workshops mit der interessierten Bevölkerung wurde klar, dass besonders ältere Besitzer von Einfamilienhäusern am Hang Bedarf nach einer Wohnung im Dorfkern haben. Kann dieser Nachfrage entsprochen werden, ist in den Häusern ein Generationenwechsel möglich. Dies ist den Toffener Behörden und der Kirchgemeinde ein grosses Anliegen, wie an diesen Abenden klar wurde. Denn nur durch eine Weiterentwicklung können die Läden im Dorf erhalten bleiben. Die «Siedlungsentwicklung nach innen» mit einem Projekt wie «Toffematt» kommt daher wie gerufen. «Es sind behindertengerechte Wohnungen, die aber durchaus auch für Familien oder junge Paare attraktiv sind», erklärt Andreas Oestreicher.

«Eine Vorzeigesiedlung»
Für diesen Herbst oder nächsten Frühling ist der Baubeginn vorgesehen, der Bezug für Anfang April 2024. Die Wohnbaugenossenschaft «Toffematt» hat gemeinsam mit der benachbarten Kirchgemeinde einen Landschaftsarchitekten engagiert – das Areal wird so in Abstimmung auf alle Bedürfnisse hin umgestaltet. Geplant sind unter anderem eine neue Brücke und ein öffentlich zugängliches Areal mit Verweilmöglichkeiten und einem Spielplatz. Andreas Oestreicher freut sich: «Es ist eine Vorzeigesiedlung im ländlichen Raum. Das wird ein voller Erfolg.» Die Nachfrage, insbesondere von Einheimischen, scheint ihm recht zu geben. Von den 30 Wohnungen sind Stand Ende Mai bereits 13 reserviert, durchaus auch für Einfamilienhausbesitzer «vom Hang oben». «Viele Dörfer brauchen Wohnangebote für ältere Menschen», erklärt Andreas Oestreicher, «und die Gemeinde kann dies am besten steuern, wenn sie über eigenes Land verfügt.» In Toffen ist es den Behörden in Zusammenarbeit mit der im wohnbaugenossenschaftlichen Bereich erfahrenen Halter AG gelungen, «übriges» Land zu attraktivem Wohnraum zu machen. Und zwar in engem Austausch mit der Bevölkerung. Diese aktive, transparente Kommunikation sei ein Schlüssel für den Erfolg, erwähnt der Projektleiter nicht ohne Stolz und fügt an: «Es ging keine einzige Einsprache ein.»

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