In kleinen Schritten Grosses bewirken

In kleinen Schritten Grosses bewirken

Klimawandel, Energiemangel und Wirtschaftskrise – die Auswirkungen unserer Lebensweise sind deutlich spürbar. Die Gruppe «Transition Schwarzenburgerland» will dieser Entwicklung die Stirn bieten und gemeinsam mit kleinen Initiativen den Wandel anstossen.

Die Bewegung «Transition Town» stammt ursprünglich aus England und wurde 2007 gegründet. Der Begriff «Transition» bedeutet «Übergang, Wandel, Umstellung». Einfach übersetzt also: Stadt im Wandel. Die Organisation verfolgt das Ziel, in Balance mit der Natur zu leben, und strebt eine Wirtschaft an, welche auf Fairness und Gerechtigkeit aufbaut. Überall auf der Welt schliessen sich Menschen aus Städten und Gemeinden dieser Vision an und gründen ihre eigene Transition-Gruppen. Mit Pioniergeist gleisen sie Initiativen und Massnahmen auf lokaler Ebene auf. Ein Motto vereint sie alle: «Einfach. Jetzt. Machen». «Das bedeutet nichts anderes, als dass wir nicht lange diskutieren, sondern unkompliziert und schnell handeln», erklärt Florent Crépin. Der Initiant und Mitgründer von Transition Schwarzenburgerland ist überzeugt: Jede und Jeder kann einen Beitrag leisten. Immer wieder stellt der studierte Medizintechniker fest: «Es gibt viele, die etwas tun möchten, aber nicht wissen wo anfangen. Oder sie haben das Gefühl, dass sie allein nichts bewirken können. Mit ‹Transition Schwarzenburg› bieten wir eine Plattform, um gemeinsam kreative Lösungsansätze anzupacken und den Wandel anzustossen.» 

In Lösungen denken

Die Gruppe «Transition Schwarzenbur-gerland» hat sich im Jahr 2021 zusammengeschlossen. Das Kernteam, bestehend aus sieben Personen aus der Region, trifft sich alle sechs Wochen und prüft das Potential von Ideen. Crépin erklärt: «Die Projekte sind sehr vielfältig. Es geht nicht nur um das Klima und die Natur, auch soziale und wirtschaftliche Themen fliessen mit ein. Wir streben ein nachhaltiges und faires Wachstum an.» Wird eine Initiative weiterverfolgt, werden die weiteren Schritte von Projektgruppen ausgearbeitet und umgesetzt. «Die Welt ist voller Lösungen und es gibt unzählige Möglichkeiten. Doch wir stossen auch an Grenzen. Nicht alles kann umgesetzt werden. Sei es aus finanziellen oder ressourcentechnischen Gründen», bedauert der in Lanzenhäusern wohnhafte Ingenieur. Doch dank der Initiative eines ganzen Netzwerks von Menschen mit dem unterschiedlichsten Knowhow konnte schon so manches Projekt erfolgreich umgesetzt werden. Insgesamt sind laut Crépin 60 – 70 Personen in der Gruppe aktiv. 

Dass die Bewegung politisch unabhängig und religionsneutral ist, sieht die Gruppe als Vorteil. Es ermögliche eine unkomplizierte und rasche Umsetzung von Initiativen. Der Frage, wie sich die Organisation im Vergleich zu der Gemeinde, anderen Institutionen und möglichen Partnern positioniert, will die Kerngruppe noch etwas vertiefen. Es sei immer grossartig, wenn eine Zusammenarbeit stattfinden könne, doch aufgrund von unterschiedlichen Agenden und Prioritäten sei dies nicht immer möglich, sagt Crépin. Seine Rolle sieht der Vater von drei Kindern in der Vermittlung und Sensibilisierung. «Es ist nicht mein Ziel, zu missionieren und andere Leute von unserer Vision zu überzeugen. Wir sind einfach da und haben ein offenes Ohr für alle, die mitmachen möchten.» 

Auf dem Weg

Eigene Gewohnheiten hinterfragen, sich mit anderen Menschen zusammenschliessen und nach kreativen Alternativen suchen und ausprobieren. Dies sind laut «Transformation Schwarzenburgerland» Schritte in die richtige Richtung. Auch wenn wir als Gesellschaft oft das Gefühl haben, in diesem Kampf gegen die Globalisierung nicht gewinnen zu können und jede Bemühung wie ein Tropfen auf dem heissen Stein verdampft, sollten wir den Mut nicht verlieren und aktiv werden. Es ist noch nicht zu spät, um das Ruder herumzulenken, wie auch Crépin mit einer positiven Grundhaltung sagt: «Jeder für sich im Kleinen wird nicht die Welt retten. Aber gemeinsam können wir zeigen, dass vieles möglich ist.» 

Umgesetzte Projekte:

  • Bücherkabine: Vernetzung und Nachhaltigkeit
  • Gartenüberfluss: Verschenken und Tausch von Gemüse, Früchten, Samen und Setzlingen
  • Verschenk Forum: Verschenken von nicht mehr Benötigtem, anstatt dieses wegzuwerfen
  • Madame Frigo: offener Kühlschrank für Gratisabgabe überschüssiger Lebensmittel
  • Sowie Anlässe und Workshops zu diversen Themen 

Projekte in Planung

  • Repair-Café am 3. Juni
  • Gemeinschaftsgarten neben der Schule Schlossgasse
  • Förderung von Solarenergie
  • Weitere Gesprächsrunden für den inneren Wandel.

INFO:

www.transition-schwarzenburgerland.ch

Teilen Sie diesen Bereich

Beitragstitel
In kleinen Schritten Grosses bewirken

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt