Seit 2016 arbeiteten Nicole Dahinden und ihr Team darauf hin. «Es war ein langer und spannender Entwicklungsprozess», erzählt die Projektleiterin Nachtlandschaft beim Förderverein Region Gantrisch (FRG). Das Label «Dark Sky Park» erhält dieser für seine dunkle Zone im südlichen Teil des Parks. Sie ist gut 100 km² gross und trägt fortan den Namen «Gantrisch Dark Sky Zone».
Deutlich dunkler als Bern
Die betroffenen Gemeinden dieser Gegend verpflichten sich freiwillig den gemeinsam erarbeiteten Beleuchtungsrichtlinien. Dadurch, und natürlich dank der Topographie, wird der Nachthimmel verhältnismässig schwach erhellt. In der Hauptstadt etwa ist er 40-mal heller als in der unberührten Natur. In den dunkelsten Naturparkgegenden nur noch 2,5-fach (in Riggisberg) oder gar 0,3-fach (Gurnigel- und Kaiseregggebiet) heller.
Lebenswichtige Lichtpausen
Sterne zu bestaunen ist schön. Doch die Dunkelheit ist auch eminent wichtig für uns Erdenbewohnende. Mehr als die Hälfte aller Insekten und Säugetiere sind nachtaktiv. Aber auch wir – eigentlich – tagaktiven Menschen sind auf die Abwesenheit von Licht angewiesen. So schüttet unser Gehirn dann das Schlafhormon Melatonin aus, wenn das Tageslicht weg ist. Diese innere Uhr kann aber durch kaltweisses Licht – LED-Lampen oder Bildschirme – durcheinandergebracht werden. Die Regeneration und Ruhezeiten aller Lebewesen sowie die Photosynthese der Pflanzen wird durch nächtliches Licht beeinträchtigt.
Meilenstein für die Schweiz
In den vergangenen 30 Jahren haben sich die Lichtemissionen in der Schweiz mehr als verdoppelt, wie DarkSky Switzerland schreibt. Geschäftsführer Dr. Lukas Schuler bezeichnet die Auszeichnung des ersten Dark Sky Park denn auch als ein «besonderer Moment». Es sei ein Meilenstein für die Schweiz. Lydia Plüss, Geschäftsführerin des FRG, sieht das erhaltene Label als «Beweis für die Einzigartigkeit unserer Region. Es belohnt das Engagement aller Beteiligten, die sich für die Bewahrung der Nachtlandschaft einsetzen.»
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