Der «Seisler» Gruyère

Der «Seisler» Gruyère

Plaffeien ist um eine Attraktion reicher. Seit Ende April betreibt die Familie Jungo die neue Käserei im Bifang. Kein gewöhnlicher Bau, sondern eine veritable Schaukäserei. Während im Laden beste Erzeugnisse aus der Region zur Wahl stehen, läuft im Hintergrund die Produktion von Gruyère.

Dass dieser besonders gut werden könnte, dafür spricht einiges. Die Jungo Cheese AG geniesst schon in St. Ursen (Käserei Struss) einen hervorragenden Ruf. Jungos gewannen vor einigen Jahren den «World Cheese Award»; ihr Käsereihandwerk überzeugt international. Beste Voraussetzungen für Plaffeien? «Es geht noch einen Monat, bis die ersten Käse aus dem Betrieb punktiert werden», mahnt Markus Bapst, Präsident der Käsereigenossenschaft, noch zu etwas Geduld. Aber die Vorzeichen stünden gut, wagt er dann noch zu ergänzen. Vier Monate müssen die Laibe lagern, gehegt und gepflegt werden, bis die ersten angeschnitten werden dürfen. Eine Geduldsprobe auch für die vielen Landwirte. 33 davon liefern in Plaffeien ihre Milch. «Das ist eine stattliche Zahl», betont Bapst zurecht. Es gibt nicht so viele Käsereien, die so viele Lieferanten haben. Dabei kommen weit über 3 Mio. kg Milch zusammen. Ein echtes Sensler Naturprodukt übrigens. Gruyère hat strenge Vorschriften, was die Haltung und Fütterung der Kühe angeht. Das Label steht nicht für Grossbetriebe, sondern für lokale Milchwirtschaft, bei der die Tiere vorwiegend heimisches Futter vom eigenen Hof verzehren. So wird der Gruyère zu einem ehrlichen Regionalprodukt. Da ein Käse ein Naturerzeugnis ist, spielt das Gras, welches die Kuh frisst, eine tragende Rolle. Mit der neuen Käserei und ihren 33 lokalen Lieferanten darf man deshalb getrost sagen: Das ist ein waschechter «Seisler»-Gruyère. Und wer zusehen will, wie dieser entsteht, der muss eigentlich nur die Schaukäserei besuchen. Aber Vorsicht: Bei der Auswahl in der Theke werden Sie nicht umhinkommen, noch einige andere Produkte aus der Region Plaffeien kosten zu wollen.

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