Als erster Bergschwinget der Saison hätte die Arena am Schwarzsee bereits am
20. Juni «Böse» aus den Verbänden Südwestschweiz, Nordostschweiz und Bernisch-Kantonal willkommen heissen sollen. Verschoben auf den 5. September, bildet er nun den Abschluss der sechs Bergkranzfeste Stoos, Rigi, Weissenstein, Brünig, Schwägalp und Schwarzsee.
Der Bundesrat hat Grossveranstaltungen ab dem 20. August wieder erlaubt. Im Freien und mit Sitzpflicht gar ohne Zuschauerbegrenzung. Warum nun ein «Geisterschwinget» Anfang September? OK-Präsident Erich Mauron erklärt: «Wir mussten uns bereits Anfang Mai festlegen, um genug Planungsvorlauf zu haben. Schon damals war uns die Lage zu unsicher, was sich jetzt mit der Delta-Variante noch verstärkt hat.»
Aufschwung für die Region
Ins Leben gerufen wurde der Schwinget 1937 vom Freiburger Louis Bulliard. Den Schwarzsee und die umliegenden Alpen kannte bis dahin kaum jemand, ausser jenen, die dort Militärdienst leisten mussten. Das Schwingfest änderte dies rasch – bald war der Anlass nicht mehr wegzudenken. «Der Tourismus hat sich aufgrund des Schwingfests unwahrscheinlich entwickelt», schwärmt Mauron.
Auch die Wertschöpfung ist nicht zu unterschätzen: Für den Schwinget wird soweit möglich lokal eingekauft. Die berücksichtigten Geschäfte revanchieren sich gerne mit einem Preis oder einem Inserat: Das Schwing- und Älplerfest Schwarzsee wird von der ganzen Region getragen.
Bekannte Gäste am Schwarzsee
Aus dem Südwestschweizer Verband sowie dem Bernisch-Kantonalen Verband werden je 35 Schwinger antreten, aus dem Nordostschweizerischen Verband sind es deren 20. Schwingerkönig Christian Stucki wird genauso dabei sein wie Samuel Giger vom Verband Nordostschweiz. Weitere bekannte Namen sind der Laupener Michael Wiget, Lario Kramer aus Kerzers, Steve Duplan aus Aigle und Benjamin Gapany vom Schwingklub Greyerz.
Die Durchführung ohne Zuschauer und mit deutlich weniger Sponsoren führt zu einer finanziellen Einbusse. Doch für das Organisationskomitee ist klar: «Nachdem letztes Jahr alles abgesagt werden musste, wollten wir unbedingt etwas für den Schwingsport machen.»
Salome Guida