Die digitale Lösung für Bestattungen
Das sensible Friedhofs- und Bestattungswesen ist bei den Gemeinden traditionell von manuellen Prozessen und Papierarbeit geprägt. Die Digitalisierung hält auch hier Einzug. In enger Zusammenarbeit mit dem von der Gemeinde Thurnen als Partner beauftragten und erfahrenen Fachmann Bernhard Jenzer und zusammen mit der Firma Talus Informatik AG (Anbieter für IT-Gesamtlösungen u.a. bei Gemeinden) wurde eine wegweisende Lösung für den Prozess der Reservation einer Bestattung entwickelt. Das markiert einen bedeutenden Schritt hin zur Modernisierung.
Entwicklung
Die Anpassung an die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft sowie die Wahrung einer würdevollen Abschiednahme stehen dabei im Fokus. Es erleichtert unter anderem die Terminplanung für die involvierten Anspruchsgruppen, bietet einen einfachen Zugriff auf relevante Informationen und gewährleistet Schnittstellen zu weiteren Verwaltungsprogrammen. Mit dieser Entwicklung ist der Weg in eine zeitgemässe und flexible Abwicklung geebnet.
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Herr Jenzer, wie kam es dazu, dass Sie zusammen mit der Firma Talus das neue Bestattungs-Tool entwickelten?
Das Thema Tod und der Umgang damit beschäftigt die Menschen. Gesellschaftlicher Wandel und Modernisierungstrends spiegeln sich auch in einer veränderten Haltung zu Tod und Bestattungskulturen wieder. Dieser Bereich befindet sich durch neue Beisetzungsmöglichkeiten, kulturelle Veränderung der Bevölkerung und veränderte Ansprüche der Gesellschaft im starken Wandel. Das bedeutet bei vielen Gemeinden Anpassungsbedarf. Die Familienstruktur rund um die verstorbene Person spielt oftmals eine wichtige Rolle. Gemeinden müssen sich regelmässig mit heiklen Fragen rund um das Thema Tod befassen. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, hatte ich den Wunsch, den gesamten Prozess soweit möglich und sinnvoll zu digitalisieren.
Welche gesetzliche Grundlagen gibt es im Bestattungswesen der Gemeinden?
Im Rahmen der Menschenwürde gewährleistet die Bundesverfassung unter anderem auch das schickliche Begräbnis. Die Organisation des Bestattungswesens liegt traditionellerweise in der Kompetenz der Kantone, die dessen Regelung den Gemeinden überlassen. Diese haben viel Gestaltungsfreiraum in den eigenen Reglementen. Die systematische Erfassung relevanter Daten zur Nachvollziehbarkeit, beispielsweise einer Bestattungsbewilligung, spielt eine wichtige Rolle. Somit wird auch die wandelbare Friedhofsplanung bis hin zur Grabaufhebung digital abgebildet.
