Während Bauwerke aus Stein in der Regel die Jahrhunderte überdauern, ist dies bei Textilien selten der Fall. Gerade Seidengewebe aus der Mogulzeit sind weltweit nur in relativ kleiner Zahl erhalten. Grund dafür ist einerseits das in Indien herrschende tropische Monsunklima. Andererseits wurden gemusterte Seidengewebe, im Gegensatz zu Baumwollstoffen, nicht über den internationalen Handel verbreitet. Bei diesen Werken handelt es sich nicht um Exportwaren, sondern um indische Hofkunst, in fürstlichen Kreisen verwendet. Allenfalls kamen sie als Geschenke an fremde Fürsten in andere Weltgegenden. Erst im 19. und 20. Jahrhundert gelangten die kostbaren Textilien über den Kunsthandel in museale Sammlungen. Umso eindrucksvoller ist deshalb die kleine, aber sehr qualitätvolle Sammlung der Abegg-Stiftung. Die farbig gemusterten Stoffe mit figürlichen und floralen Mustern werden zum ersten Mal ausgestellt.
Sonderausstellung bis am 9. November
Täglich geöffnet von 14 bis 17.30 Uhr
www.abegg-stiftung.ch