Seit der Geburtsstunde des Naturparks Gantrisch (NPG) ist Michael Bürki im Amt für die Gemeinde Riggisberg tätig; 15 Jahre im Gemeinderat und das dritte Jahr als Gemeindepräsident. Er vertritt das Angebot des NPG bei Touristen und bei der Bevölkerung unmittelbar vor Ort. Die Gemeindeverwaltung Riggisberg ist sozusagen der verlängerte Arm des NPG. Durch den einladend geschmückten Eingangsbereich wird der Naturpark zu den Leuten gebracht: «Die Idee ist, dass man nur aus dem Postauto steigen braucht und sich dann hier über den Naturpark informieren kann», erklärt Michael Bürki stolz. Zudem können die Mitarbeitenden am Schalter detailliert Fragen beantworten. Sie sind speziell geschult, über das Angebot des NPG zu informieren.
Im Dorf wird der Naturpark Gantrisch wahrgenommen, im Gewerbe wie auch durch den Verkauf der Gantrischprodukte. Als zweite Anlaufstelle unterstützt die Gemeinde den Infostand im Berghaus Gurnigel. «Das ist die unmittelbare Dienstleistung, die wir als Bindeglied erbringen können. Zudem ist eine Gemeinderätin von Riggisberg ins Ressort Marketing des Fördervereins delegiert. Wir erachten uns als Gesamtbotschafterin für den NPG. Die Marke soll präsent sein», so Bürki.
Mehr Gewicht
«Via NPG hat alles einfach ein anderes Gewicht. Wir fungieren etwa als Bindeglied zur Landwirtschaft. Dadurch hat sich in diesem Bereich die Stimmung gewandelt. Es können zum Beispiel viel mehr Fördergelder beantragt werden», erklärt Bürki. «Bei vielen Projekten können wir unterstützend tätig sein. Etwa in der Regionalpolitik mit dem energetisch nachhaltigen Wärmeverbund. Zusammen können wir etwas als Gesamtprojekt angehen und mehr für und in der Region erreichen. Wenn eine Einzelperson eine Idee hat oder etwas lancieren möchte, soll sie sich unbedingt bei uns melden. Wir vermitteln als Bindeglied zum NPG und erleben eine starke Zusammenarbeit: Vermitteln oder begleiten, dann unterstützen», schwärmt der Gemeindepräsident.
Michael Bürki schätzt die regionale Zusammenarbeit. Die Gemeinden seien näher zusammengerückt. Durch den NPG konnte eine gemeinsame Plattform gefunden werden. Deren Geschäftsstelle betreut sie und ist Schnittstelle. Seither finden aus Bürkis Sicht auch wichtige Treffen statt: für den politischen Austausch, für Behördentreffen auf Präsidentenebene oder themenbezogen. Jetzt gebe es informelle Treffen, man hat Aufhänger, Themen, gemeinsame Ziele, es finden Cafés statt, gemeinsame Planungen würden vorangetrieben, gemeinsame Stellungnahmen können abgegeben werden. Denn vieles endet nicht an der Grenze einer Gemeinde. Die Wahrnehmung von aussen sei nicht nur regional oder überregional, nein, sogar schweizweit, erklärt er begeistert.
Dadurch, dass man ein Label hat, ist die Region eine Region. Das Spannende am NPG ist, dass er über die Kantonsgrenze hinausgeht. Freiburg, das sei aus Bürkis Sicht wieder eine Verlängerung der Region, das Label Gantrisch habe eine ganz andere Bedeutung erhalten. Der Schwarzsee war sicher eine der stärksten Ausbauten, vor allem im Tourismusbereich, «davon können wir auch wieder profitieren», so Michael Bürki. Ganz wichtig sei für ihn, dass alles Platz habe, egal was jemand anbiete.
Fünf Franken pro Person
Deshalb ist es wichtig, den gemeinsamen Nenner, den Naturpark Gantrisch, aufrechtzuerhalten. Und das kostet die Gemeinde Riggisberg aus dem Steuerhaushalt nur gerade fünf Franken pro Person. Gemeinsam für und in der Region wirken, den Zusammenhalt und die Ausstrahlung gegen aussen verstärken, neue Wege zukunftsorientiert entwickeln. «Was wir hier haben, ist einzigartig.»