Wiedmer-Haus: Es wird konkret

Wiedmer-Haus: Es wird konkret

Mitten in Zimmerwald steht ein seit 25 Jahren leeres Holzhaus. 1840 erbaut, befand es sich zuletzt im Besitz von Paul Wiedmer, der es der Gemeinde vermachte. Nun soll es zu einem Dorftreffpunkt werden.

Seit rund zehn Jahren hat die Gemeinde einen klaren politischen Auftrag, etwas aus dem leerstehenden Wiedmer-Haus zu machen. Es besteht sogar ein Fonds mit 500’000.- Franken dafür. Nach diversen Anläufen wurde vor knapp fünf Jahren ein konkreter Prozess in Gang gesetzt: Nach einer gemeindeweiten Umfrage und einem öffentlichen Workshop, bei dem ein ganzer Strauss an Ideen mit einer grossen Bandbreite eingebracht wurden, konnte im April 2017 eine Machbarkeitsstudie erstellt werden.

Konkretes Projekt bis in einem Jahr
Klar ist: Gewünscht wird ein lebendigeres Dorfzentrum, eine Begegnungsmöglichkeit für die Bevölkerung. Ein Ort sowohl zum spontanen Verweilen wie auch für kleinere Anlässe. Ein Gästezimmer soll das öffentliche Angebot ergänzen. Daneben wird eine kleine Wohnung eingebaut, damit das Haus möglichst selbsttragend ist. Einer Kommission aus Vertretern der Gemeinde und der Bevölkerung wurde die Begleitung des Projekts übertragen.

Der Trägerverein
In der Zwischenzeit entstand die Interessensgruppe IG Wiedmer-Haus, aus der im September schliesslich der Verein Dorfträff Wiedmer-Huus hervorgegangen ist. Dieser stellt sich zur Verfügung, einen künftigen Dorftreff zu betreiben. Die Gemeinde selbst soll nämlich nicht Betreiberin des neuen Projektes sein.

An der Gemeindeversammlung vom 26. November wird der Bevölkerung ein Projektierungskredit unterbreitet. Damit soll im nächsten Jahr ein Architekturbüro für die Ausarbeitung eines Sanierungsprojektes beauftragt werden. Ziel ist, der Gemeindeversammlung im November 2021 ein ausführbereites Bauprojekt vorlegen zu können.

Verein Dorfträff Wiedmer-Huus

Im September gegründet, erfreut sich der Trägerverein Dorfträff Wiedmer-Huus grossen Interesses: Bereits 35 Mitglieder zählt er, «und es werden stetig mehr», berichtet Präsidentin Edith Bernhard. Im Verein treffe eine bunt durchmischte Gruppe aufeinander. Darunter sind Einwohnerinnen und Einwohner aus (fast) dem ganzen Gemeindegebiet von Wald. Ein Nutzungskonzept, ein Businessplan – viel Arbeit liegt vor den engagierten Vereinsmitgliedern. Ein Pensionär bot an, den Treffpunkt an mehreren Tagen pro Woche zu betreiben. Gleichzeitig will der Verein den Tagesbetrieb mit einem möglichst grossen Pool aus Freiwilligen auf mehreren Schultern abstützen und so langfristig sicherstellen. Zur Vereinsarbeit gehört auch das Gespräch mit skeptischen Stimmen aus dem Dorf. Es freut Präsidentin Bernhard besonders, wenn Kritiker nach einem Austausch feststellen: «Es ist sicher gut, dass man die Möglichkeiten anschaut und die Gemeinde so über ein konkretes Projekt entscheiden kann.»

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