Unscheinbare Bodenschätze

Unscheinbare Bodenschätze

Immer wieder taucht Forst-Längenbühl in den jährlichen Fundberichten des kantonalen archäologischen Dienstes auf. Mit ein Grund dafür sind die beiden Seen – und weitere, inzwischen ausgetrocknete Gewässer.

Auf dem Gemeindegebiet von Forst-Längenbühl wurden in den vergangenen Jahren archäologisch wertvolle Funde gemacht. Private, darunter Hobby-Archäologen, förderten historisch wertvolle Objekte zutage. Rupert Spillmann etwa, dem pensionierten Landarzt aus Thierachern, sind einige Funde aus Forst-Längenbühl zu verdanken: römische Geschirrkeramikscherben, Ziegelbruchstücke oder eine römische Münze.

An 16 Fundstellen, davon je eine im Dittlig- und im Geistsee, kamen kürzlich Waffen, Münzen, Schmuck, Reste von Siedlungen oder Gräbern zum Vorschein. Sieben Gebiete wurden unter archäologischen Schutz gestellt.

Bereits in der jüngeren Eisen- oder
Latènezeit, also 400 bis 58 vor Christus, muss die Gegend von Längenbühl bewohnt gewesen sein. Bereits 1860 sowie 1923 wiesen Funde darauf hin. Zuerst entstanden einzelne Weiler – Dittligen, Hattigen, Lengenbühl und weitere. Nebst den beiden heutigen kleinen Seen gab es auch andere Gewässer; Fischfang wurde jedenfalls eifrig betrieben. Die Gemeinde Lengenbühl entstand circa 1796. 1864 schliesslich wurde der Name in Längenbühl umgewandelt.

Der archäologische Dienst des Kantons Bern führt ein Inventar aller im Kanton nachgewiesenen oder vermuteten archäologischen Stätten und Fundstellen sowie Ruinen. Erstmals nach 1982 kam es nun zu einer Teilrevision. Das Inventar umfasst aktuell etwa 4300 Fundstellen: Pfahlbauten, Grabhügel, römische Villen, Glashütten und vieles mehr. Dazu kommen knapp 1300 archäologische Schutzgebiete. Das Inventar soll Fundstellen schützen, aber auch Planungssicherheit bei Bauvorhaben geben.

Foto: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Daniel Kissling

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