Mit dem Profilograf zum neuen Leitbild

Mit dem Profilograf zum neuen Leitbild

Um verantwortungsbewusst und langfristig planen zu können, beschloss der Gemeinderat – damals noch in alter Zusammensetzung – im März vor einem Jahr, eine Gemeindepolitik im Sinne nachhaltiger Entwicklung anzugehen.

Eine erste Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgte bereits 2017 durch das vom Kanton Bern entwickelte NE-Indikatorenset für Gemeinden. Hier können die Gemeinden nicht nur ihre eigene Entwicklung in den vier Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft verfolgen, sondern sich auch mit anderen Gemeinden im Kanton vergleichen.

Pionierrolle des Kantons
Vor knapp 15 Jahren wurde der Gemeindeprofilograf von der Abteilung Koordination Umwelt und Nachhaltige Entwicklung, Amt für Umwelt und Energie entwickelt. Seither haben rund 80 bernische Gemeinden dieses Instrument für eine Lagebeurteilung im Hinblick auf nachhaltigen Entwicklung angewendet; aktuell sind es etwa fünf pro Jahr. Tobias Andres, wissenschaftlicher Mitarbeiter in dieser Abteilung, begleitet Gemeinden seit zehn Jahren bei dem Prozess, die Gemeindepolitik nach den Zielen der nachhaltigen Entwicklung auszurichten.

«Der Kanton Bern war nationaler Vorreiter mit dem NE-Gemeindeprofilograf», weiss er. «Lange gab es nichts Vergleichbares in den anderen Kantonen.» Soeben haben er und sein Team das Instrument überarbeitet. Die 169 Unterziele der Agenda 2030 der UNO, welche vom Bundesrat für die Schweiz konkretisiert wurden, sind nun mit den Indikatoren des Gemeindeprofilografen verknüpft.

Zielorientierte Workshops
Das kantonale Amt für Umwelt und Energie unterstützt die Gemeinden während des ganzen Prozesses. Als erstes wird der NE-Gemeindeprofilograf eingesetzt. Relativ einfach und schnell können so Stärken und Schwächen einer Gemeinde festgestellt werden. Anschliessend finden Workshops statt, in denen diese Schwächen und Stärken – oder auch Chancen und Risiken – ausgewertet und Handlungsfelder festgelegt werden.

In Toffen fanden diese Workshops im Oktober, November und Dezember statt, mit dem Gemeinderat, den Abteilungsleitern der Verwaltung, einer begleitenden externen Firma sowie einer Vertretung des Kantons.

Im Dezember wurden bereits erste Ziele definiert. «Es geht darum: In welche Richtung begeben wir uns in den nächsten Jahren?», fasst es Gemeindepräsident An-dreas Gfeller zusammen. Das Leitbild von 2016 soll überarbeitet werden und dann die Grundlage für die Dorfplanung bis 2040 bilden. Im Mai sollen die neuen Leitsätze verabschiedet und dem Souverän informativ unterbreitet werden.

Taten statt Floskeln
Toffen begibt sich also in eine Reihe mit internationalen, nationalen und kantonalen Entwicklungszielen – und bricht diese herunter auf die kommunale Ebene. Schliesslich geht es nicht darum, bloss wohlklingende Floskeln in Leitbildern anzugeben, sondern sich dort realistische Ziele zu setzen, wo es für die jeweilige Gemeinde Sinn macht.

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