«Ich richte mich nicht nach einer Stilvorgabe», erklärt der 79-jährige Heimberger Bildermaler. Er male was ihm gefalle und probiere verschiedene Stile aus. Gerne kopiert er auch mal Werke namhafter Künstler. «Dabei lerne ich sehr viel.» Selbstverständlich weist er diese Bilder dann als Kopien aus. Er würde sich nie als Künstler bezeichnen wollen, das wäre eine Anmassung den grossen Meistern gegenüber.
Erst im Alter von 55 Jahren packte Fredy Grunder das Mal-Virus. Als gelernter Drucker war er jedoch schon früh fasziniert von Farben. Sein Berufskollege Luciano Spanio brachte ihm die Malerei näher. Jeden Samstagvormittag besuchte Fredy Grunder mit ein paar anderen die kleine Malschule von Spanio in Bern. In der Gruppe diskutierte man über die entstandenen Werke. «Das waren wichtige Sozialkontakte für mich, da ich sonst eher ein Einzelgänger bin.»
«Wenn ich auf die vergangenen 25 Jahre zurückblicke, stelle ich fest, dass ich Fortschritte in der Farbgebung und der Bildgestaltung gemacht habe. Manchmal läuft mir der Pinsel von alleine über das Blatt und manchmal will es nicht gelingen, dann muss ich ‹töbere›», gesteht der erfahrene Maler. Seine Bilder weisen nicht nur verschiede Stile auf, sie sind auch unterschiedlich gerahmt und hängen nicht in einer Linie. Er lasse sich da keine Vorschriften machen und behalte gerne seine eigene Linie. Eines ist den gezeigten Werken jedoch gemeinsam, sie sind mit ein paar wenigen Ausnahmen alle in Öl gemalt und bilden Landschaften ab. Von der Toskana bis in den hohen Norden gibt es einiges an Landschaften zu bewundern.
Grundsätzlich freue er sich über jedes Bild, das gekauft werde, und erlebe das als Wertschätzung. «Es macht mir Freude, Bilder zu malen, und wenn mein Bild jemandem Freude bereitet, freut mich das umso mehr.» Trotzdem sei es für ihn nicht immer einfach, seine Bilder gehen zu lassen. «Ich hänge an meinen Werken. In jedem Bild steckt auch etwas von mir drin, wird etwas von mir nach aussen gekehrt», sinniert Grunder.
INFO
Ausstellung Ölbilder von Fredy Grunder in der Fred und Cécile Zimmermann-Stiftung im Alten Dorfschulhaus bei der Kirche in Wattenwil.
Sonntage, 5., 12., 19. und 26. Juni von 14 – 17 Uhr oder nach Vereinbarung. Eintritt frei.
www.zimmermann-stiftung-wattenwil.ch