Die Kirche soll man im Dorf lassen, so das Sprichwort. In Forst-Längenbühl, wo weder der eine noch der andere Dorfteil über ein Gotteshaus verfügt, besuchen die Längenbühler den Gottesdienst in Amsoldingen, während die Einwohner von Forst in Wattenwil «z Predig» gehen. Anders sieht es bei Beerdigungen aus: Hier bleibt die Kirche dann wirklich im Dorf. Genauer: die Kapelle.
Beim Friedhof steht sie: zu klein, um Abdankungsfeiern beherbergen zu können; diese finden darum – für beide Dorfteile – in der nahen Mehrzweckanlage statt. Die Trauerglocken jedoch lässt die Kapelle jeweils läuten, daneben dient sie als Aufbahrungsraum. Der dazugehörige Friedhof wird derart gut gepflegt, dass regelmässig Anfragen von ausserhalb kommen, ob man auch als Nicht-Forst-Längenbühler hier seine letzte Ruhestätte erhalten dürfe, wie Gemeindepräsident Kurt Kindler erzählt.
Die Friedhofskapelle, über die im Gemeindearchiv leider nichts zu finden ist, verfügt also über einen «grossen emotionalen Wert» für die Bevölkerung, so Kindler. Kein Wunder, nahm diese im Dezember den Kredit für eine gründliche Sanierung an.
Zum einen musste der Katafalk – die Leichenkühlanlage – ersetzt werden, zum andern waren diverse Arbeiten am Gebäude selbst dringend nötig. Das Dach wurde neu gedeckt, Schreiner, Zimmerleute, Maler und Gipser kümmerten sich in den letzten Wochen um das Kirchlein. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen und die Gemeinde freut sich, die sanierte Kapelle der Bevölkerung zu präsentieren.