Gemeindeverwaltung
Seit nahezu zwei Jahrzehnten schon wird über die Sanierung des Gemeindehauses von 1907 gesprochen. Vergangenen Oktober konnten die Arbeiten des 5,2 Mio teuren Projektes starten. Nach Schadstoffsanierungen wurde das Gebäude eingerüstet und das Dach abgedeckt. Aktuell wird letzteres teilweise wieder eingedeckt; daneben ist die grösste «Baustelle in der Baustelle» der Einbau eines Liftschachts. Dieser wird vor Ort betoniert. Nebst dem hindernisfreien Zugang zu den Räumlichkeiten macht dieser Schacht das Haus zudem erdbebensicherer – es wird ausgesteift.
Wichtig beim ganzen Projekt ist die enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. So wird nicht in die Struktur des Baus eingegriffen – es werden also keine Wände versetzt. Nebst dem Lift und den Sanierungsarbeiten betrifft eine der grössten Veränderungen die Wohnung im obersten Stock: Sie wird zu einem Aufenthaltsraum für die Verwaltungsangestellten sowie zu Büro- und Sitzungsräumlichkeiten umgebaut. Das Programm ist sportlich: Bereits diesen September oder Oktober soll die Verwaltung ihr neues Daheim wieder beziehen können.
Gleichzeitig laufen Abklärungen zu einer möglichen Inwertsetzung des Parkplatzes hinter dem Gebäude: Wird in der Juni-Abstimmung das Baureglement angepasst, könnte das Gelände im Baurecht an einen Investor abgegeben werden. Angedacht sind hauptsächlich Wohnungen, aber auch Büros – in die dann Teile der Verwaltung einziehen könnten, etwa der Sozialdienst oder die Bauverwaltung.
Generationehuus
Linda Zwahlen, Co-Präsidentin des Generationehuus, ist erleichtert über den Baustart: «Das Baugesuchsverfahren war sehr komplex und brauchte viel Geduld.» Doch im Dezember konnten die ersten Baumaschinen auffahren. Die Villa wurde eingehend untersucht, wobei auch alte Schätze hervorkamen, etwa wunderschöne Tapeten unter den aktuellen Wandverkleidungen.
Nun wird das Haus von 1905 sanft saniert, während nebenan ein zweigeschossiger Neubau aus Holz entsteht. Dort wird Ende Sommer nebst einem Mehrzweckraum auch Platz für Co-Working, für Therapieräume, eine Werkstatt und ein Atelier sowie im Erdgeschoss für die Jugendarbeit und die «Kita grasburg» vorhanden sein. Letztere ist bereits eröffnet – die Kita vom sgf Bern (Schweizerischer gemeinnütziger Frauenverein) hat seit Dezember 2020 ein Provisorium in der Villa bezogen. «Die Kinder lieben es, aus dem hinteren Fenster die Bauarbeiten zu beobachten» erzählt Zwahlen. Auch nebst der Kindertagesstätte ist in der Villa seit mehreren Monaten Leben eingekehrt: Zwei Praxen sind seit Mai 2020 in Betrieb, das Projekt Co-Working wird emsig aufgegleist und die eingebaute Gastroküche läuft bereits heiss: «egge9» heisst das Restaurant, das ab Sommer geöffnet sein wird. Das gleichnamige Catering beliefert schon jetzt Schwarzenburger Firmen mit Znüni und Zmittag. Auch die Kita-Kinder kommen in den Genuss der mit dem Label «Fourchette verte» ausgezeichneten Küche.