Ein «gesellschaftliches Mitenang» wächst heran

Im Frühling verlieh der Naturpark Gantrisch der Idee des Generationenhauses den Innovationspreis in der Kategorie Gesellschaft. Die Entwicklung der Welt hat diese hervorgerufen. «Zusammen» und «beisammen sein», bunt gemischt durch die Altersgruppen, soll wieder mehr gefördert werden. Alle sind willkommen, Alt und Jung, ein bunter Strauss an Angeboten lädt ein. Die sieben Köpfe des Verwaltungsrats treiben das Ganze voran, etliche weitere Involvierte sorgen dafür, dass der Motor läuft. Geschäftsführerin Linda Zwahlen im Kurzinterview.

Linda Zwahlen, was ist Ihr Ansporn für ein so genanntes Generationenhaus?
Das «Generationehuus» in Schwarzenburg ist das erste in der Schweiz in einer ländlichen Region, das zum Ziel hat, in dieser umfassenden Art und Weise Altersgruppen wieder mehr zusammenzuführen. Dass Alt und Jung zusammentreffen und ein natürlicher Austausch stattfinden kann, ist nicht selbstverständlich und gerät leider immer mehr in den Hintergrund. Zahlreiche Faktoren wie auch die stark digitalisierte heutige Welt bringen oftmals das Alleinsein mit sich. Das Bedürfnis der Gesellschaft zeigt uns aber auf, dass das Miteinander, ein offenes Ohr füreinander haben, offene Türen wichtiger denn je sind. Genau dort wollen wir ansetzen und für die Zukunft ein Zeichen setzen.

Was ist Ihr Ziel?
Themen wie Gesundheit, Alter und vieles mehr verdeutlichen die Entwicklungen, die uns in Zukunft als Gesellschaft stark beschäftigen werden. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind wir alle gefordert, der gesellschaftliche Zusammenhalt ist wichtig. Um das Verständnis füreinander zu erhalten, benötigt es Austausch. Dieser funktioniert mit Zusammentreffen. Kein Handy und kein Computer ersetzt den persönlichen Austausch; das zeigt uns aktuell auch die Corona-Situation. Soziale Kontakte sind für uns Menschen wichtig, alleine schon eine Begegnung mit einem Lächeln oder einem freundlichen Wort. Unter Bilden, Betreuen, Arbeiten, Gesundheit, Freizeit und Kultur will das «Generationehuus Schwarzenburg» das «gesellschaftliche Mitenang» sowie den Austausch zwischen den Generationen fördern.

Welche Angebote wird es geben?
Das «Herz» bildet der kleine Gastrobetrieb mit lokalen und saisonalen Angeboten. Am 1. September starteten wir mit «egge 9», dem Teilbetrieb Catering. Unsere Kita öffnet am 1. Dezember. Weiter zieht bei uns die Jugendarbeit ein. Verschiedene Räumlichkeiten bieten Platz im Rahmen des Co-Workings. Es wird eine kleine Werkstatt, ein Atelier, Beratungs- sowie Gesundheitsräume, einen Mehrzweckraum und weitere Räumlichkeiten zum Arbeiten geben. Statt Homeoffice oder Pendeln kann ein fixer Arbeitsplatz gemietet werden, Beratungen in zahlreichen Themenfeldern finden statt und vieles mehr. Weiter wird das «Generationehuus» zusammen mit Partnern ein buntes Angebot an Kursen und Veranstaltungen anbieten.

So entsteht im Herzen der Region Gan-trisch ein Modell des «gesellschaftlichen Mitenang» mit Zukunft, auch hinsichtlich Ökonomie und Ökologie. Hier findet «Bildung» für alle statt: Brücken zu andern Menschen und ein Schlüssel für vieles.