Wie viele bei ihrem Abenteuer erwischt wurden oder dieses selbst zugegeben haben, ist nicht bekannt. Der Anteil derjenigen, welche sich für ihr Schäferstündchen ein Zimmer auf einem abgelegenen Bauernhof gemietet haben, dürfte sehr klein sein. Fast inexistent scheint das Risiko, dass der Partner oder die Partnerin zur selben Zeit am selben Ort mit ihren Affären auftauchen – ganz ausgeschlossen werden kann dies jedoch nicht, wie die aktuelle Theaterproduktion zeigt.
«Die Welt ist schon ernst genug»
Dass dieser Zufall so einige Turbulenzen mit sich bringt, versteht sich von selbst. Die Gäste, welche so anonym wie möglich bleiben möchten, erweitern, ohne dies zu wollen, die Horizonte der Bewohnerinnen und Bewohner des abgelegenen Dorfes. Bernd Gombold schrieb mit «Schäferstündli eine Verwechslungskomödie, welche garantiert die Lachmuskeln des Publikums kräftig strapazieren wird. Die Lachmuskeln der Spielenden wurden während den Proben bereits stark beansprucht. «Die Proben laufen sehr gut, wir alle haben viel Spass und die Schauspielenden müssen selbst immer wieder lachen», erzählt David Stöckli, Regisseur des Theaterstücks.
Traditionell führt die Theatergruppe einen «Schwank» auf, denn: «die Welt ist schon ernst genug», so Stöckli. «Unsere Zuschauenden sollen für ein paar Stunden abschalten und einfach mal wieder herzhaft lachen können. Unser schönster Lohn ist es, wenn unsere Besucherinnen und Besucher mit einem Lächeln auf dem Gesicht und guter Laune wieder nach Hause gehen.»
Die Theatergesellschaft Plaffeien wagt mit der aktuellen Produktion einen Sprung weg von gewohnten Mustern. So werden die Aufführungen in der Aula der OS Plaffeien in diesem Jahr vor einem neuen Hintergrund stattfinden. Allzu viel sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Unverändert bleibt die Tradition, dass in Plaffeien die Aufführungen in waschechtem Senslerdeutsch dargeboten werden.
In die Produktion involviert sind gesamthaft 57 Personen. «Nebst den Schauspielenden ist eine Theaterproduktion auch auf sehr viele Menschen hinter den Kulissen angewiesen», betont Stöckli. «Ohne die Menschen, die sich um Bühnen- und Kulissenbau, Technik, Maske, Verpflegung, Verkauf und so weiter kümmern, wäre unser Theaterspiel nicht möglich.»
Zum Stück
Der Witwer Christian Müller bereut wieder einmal, dass er seinem einzigen Sohn ebenfalls den Namen Christian gegeben hat. Anstelle sich eine Bäuerin zu suchen, treibt sich dieser lieber in der Stadt mit den dortigen Mädchen rum. Nur der Knecht Sepp und die Magd Käthi haben Verständnis für den Junior, welcher immer knapp bei Kasse gehalten wird. Er beschliesst kurzerhand, sein Zimmer und dasjenige im Stöckli an Feriengäste zu vermieten. Auf sein Inserat melden sich zwei Pärchen, welche anonym bleiben wollen und die Einsamkeit suchen. Der Knecht Sepp bemerkt sofort, dass mit den neuen Feriengästen etwas nicht stimmen kann. Anstelle des Ehepaars Käfer haben sich Herr Käfer und Frau Schädling im Stöckli eingemietet. In Christians Zimmer treffen sich Frau Käfer und Herr Schädling zu ihrem Schäferstündchen. Alle vier sind froh, dass sie zu Hause unbemerkt abschleichen konnten.
Vater Christian und seine Jasskollegen Kurt und Hugo hassen nichts mehr als Fremde und Städter. Sie ändern ihre Meinung urplötzlich, sobald sie die neuen weiblichen Gäste sehen. Als Sabine, die heimliche Freundin von Christian Junior auf dem Hof auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Liebt Sabine nun den Christian Senior oder Junior und was können Käthi und Sepp zur Auflösung dieser verzwickten Situationen beitragen?
Lassen Sie sich überraschen und geniessen sie amüsante und gemütliche Stunden beim «Schäferstündli».
INFO: www.theaterplaffeien.ch