Die Moore aufwerten

Die Moore aufwerten

Reich an nahrhaftem Boden wie Torf ist ein Moor. Seltene Pflanzen und unter anderem Amphibien, Insekten, Grillen, Schmetterlinge, Birkhühner oder Auenhühner findet man dort. Kanton, Naturpark Gantrisch und die Alpkorporation Nünenen sind bestrebt, die Moore durch Regeneration aufrechtzuerhalten.

Im Naturpark Gantrisch verbergen sich
einige Moore, darunter auch Hochmoore, die einem jeweiligen Wald- respektive Landbesitzer gehören. Diese haben sich zur Alpkorporation Nünenen zusammengeschlossen. Sie ist eine der grössten Alpen im Kanton Bern mit 430 ha, davon 100 ha Wald. Drei Hirtschaften betreuen die Alpen selbstständig und versorgen rund 460 Tiere. Darin verbirgt sich viel nasses Gebiet, Hochmoor, worin einiges lebt.
Res Schmutz, Präsident der Alpkorporation: «Früher, als man mit dem Holz noch Geld verdienen konnte, hat man den Mooren weniger Beachtung geschenkt, man hat einfach rundum geholzt. Heute werden die Bäume stehen gelassen, es gibt nicht mehr viel dafür. Umso wichtiger ist es, diesen wichtigen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen aufrechtzuerhalten.»

Wie funktioniert Moorregeneration?
In enger Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Bern, dem Naturpark Gantrisch als Schnittstelle und der Alpkorporation Nünenen konnten im Jahr 2020 wichtige Projekte, wie beispielsweise die Regeneration Hochmoor-Wyssenbach Ost oder die Aufwertung des Flachmoors Schwändli, realisiert werden.
«Kurz gesagt ist ein Aufwerten eines Moors das Ziel. Eben, um für Tiere sowie Pflanzen wichtigen Lebensraum zu schaffen und ihnen diesen zurückzugeben. Der Waldbestand wird ausgelichtet, das Moor wo nötig von «Gestrüpp» befreit. Holzwände zum Stauen von Wasser werden gebaut und mit Sägemehl aufgefüllt, was verhindert, dass der wichtige Torfboden austrocknet. Das alles mit regionalem Holz. Für die Natur und die Nachwelt ist das sicher eine gute Sache», erklärt Res Schmutz.
Weitere Projekte der Moorregeneration sind bereits im Gange. So konnten zum Beispiel aus dem Gebiet des Flachmoors Schwändli 50 ha des Waldgebiets als Teilreservat ausgeschieden werden. Eine Absichtserklärung zur Einrichtung des Teilreservats wurde bereits unterschrieben und somit der nächste Schritt zur Auflage der Grunddokumentation bei den Gemeinden eingeleitet.
Mit der Umsetzung der Regenerationsmassnahmen wagte sich der Naturpark Gantrisch auf neues Terrain. Auch in Zukunft sieht er sich in der Verantwortung, gemeinsam mit den kantonalen Fachstellen, den Gemeinden und den Alpbetrieben Massnahmen zum Erhalt der stark gefährdeten Lebensräume in der Moorlandschaft Gurnigel/Gantrisch umzusetzen.

Projekt Moorlandschaft und Alpeinsätze
«Das Projekt Moorlandschaft und die Alpeinsätze sind für uns eine gute Sache», sagt Res Schmutz. Als Alpbesitzer seien sie nicht in der Lage, die Alpen umfassend selber zu pflegen.
Der Präsident der Alpkorporation Nünenen ist fasziniert davon, was über all die Jahre mit dem Naturpark Gantrisch und dem Kanton entstaden ist. Die Natur fördern, erhalten, Hochmoore pflegen, Teilreservate realisieren, «es bringt allen etwas».

Weitere Informationen:
www.alpspiegel.ch
www.gantrisch.ch/natur/landschaftspflege

Priska Iseli

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Die Moore aufwerten

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