Am Montag, dem 11. Juli, geht es mittags los. Die Wanderwegweiser führen die Teenager mit den Jugendarbeitenden der Kinder- und Jugendfachstelle Region Gantrisch in Richtung Willisau. Gegen Abend fragen sie einen Landwirt, ob sie auf seinem Land übernachten dürfen. Nur Isomatten und Schlafsäcke haben sie dabei, das Abendessen bereiten sie auf einem kleinen Gaskocher zu – es gibt Hörnli. Um halb fünf weckt der Hahn die Gruppe, nach dem frühen Start verliert einer der Teilnehmenden sein Couvert mit den 32 Franken – mit einem Zwölftel Budget weniger geht es Richtung Huttwil. Am dritten Tag erreichen die Jugendlichen Lützelflüh, wo sie einigermassen komfortabel auf einem Heuboden übernachten dürfen und am Morgen sogar Eier zum Frühstück geschenkt erhalten. Ansonsten gibt es oft kaltes Toastbrot mit Nutella. Tag vier führt die Gruppe zuerst durchs Bigenthal in die Badi Münsingen, wo die meisten ihre erste Dusche geniessen. Erfrischt entscheiden sie sich für eine nächtliche Wanderung über den Belpberg – um 23.30 Uhr kommen sie in Toffen an. So bleiben am Freitag nur noch 8km zu absolvieren – ein Klacks nach den anderen Tagesreisen von bis zu 37km.
Unterwegs begegneten die Mädchen und Jungs Eseln, Alpakas, Hundewelpen, einem Bienenschwarm, Kühen, Schweinen, einem Pfau und Schlangen. Ein verärgerter Landwirt drohte mit einem «Chlapf» (was die Teenies mit einem Hinweis auf den Bizeps ihres Jugendarbeiters parierten), viele andere zeigten aber grosse Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft. «Aus dem Wanderweg wurde eine Spielwiese, aus dem Deckel des Kochtopfs ein Frisbee», erzählen die beiden Jugendarbeitenden Ariel Keller und Zulaika Schär am Abschlussabend mit den Eltern. Die Jugendlichen verstanden es, Nötiges mit Schönem zu verbinden, sich zu organisieren, Ressourcen einzuteilen und immer wieder Freude am Kleinen zu zeigen.
Am 22. September wählen die Belperinnen und Belper ihren Gemeinderat für die nächsten vier Jahre.…