Letztlich liegt es in unseren eigenen Händen: Bewegung ist keine Pflicht, sondern eine Chance, sei es mit Blick auf Gesundheit, Freude, Lebensqualität – oder sogar für unsere Demokratie.
Bewegung ist tatsächlich eine Chance, die wir aktiv ergreifen können, um in unserem Leben oder in unserem Umfeld positive und nachhaltige Spuren zu hinterlassen. Sie steigert unsere Gesundheit, stärkt unser Wohlbefinden und kann gesellschaftliche oder politische Veränderungen anstossen, sei es durch gemeinschaftliche Aktionen oder nachhaltige biodiversitätsfördernde Projekte und vieles mehr.
Bewegung entsteht dort, wo Menschen mit unterschiedlichen Ansichten aufeinandertreffen. Emotionen können ausgelöst werden und Gefühle wie Stolz, Unsicherheit oder Frustration können dazu führen, dass Menschen impulsiv reagieren, anstatt einen kühlen Kopf zu bewahren. Dies wiederum verlangt von uns Beweglichkeit, um dennoch miteinander ein Ziel zu erreichen, welches förderlich für Mensch, Tier und Umwelt ist. Bürgerbeteiligung sehe ich also als Motor, um Bewegung und frischen Wind in eine Dorfgemeinschaft zu bringen.
Durch Bewegung ändert sich der Gesichtspunkt. Ein Blumenstrauss von der einen Seite betrachtet sieht anders aus als von der gegenüberliegenden Seite. Der Strauss ändert sich nicht, aber meine Sichtweise. Es braucht also Bewegung, um möglichst viele Ansichten wahrzunehmen. Daraus ziehe ich den Schluss, dass Bewegung Veränderung bewirkt – wenn ich es zulasse.
Mal ehrlich gefragt: Was kann eine kleine Bewegung bereits alles auslösen? Ein Kopfnicken, ein Daumen hoch, ein Lächeln. Ganz einfache Körperbewegungen, die bei einem Gegenüber innerlich etwas bewegen. Mir ist bewusst, dass Bewegung Energie verlangt, jedoch setzt Bewegung wiederum eine andere Form von Energie frei. Wurde nicht auch die Welt und das Universum durch Bewegung erschaffen, egal, ob dies biblisch oder evolutionsbedingt geschah? Bewegung ist also eine grossartige Möglichkeit, das Leben zu bereichern.
Der italienische Astronom und Physiker Galileo Galilei musste 1633 vor der Inquisition seine Überzeugung widerrufen, dass sich die Erde um die Sonne bewegt. Auf dem Sterbebett soll er dann gemäss meinem Geschichtslehrer den berühmten Satz gesagt haben: «Und sie bewegt sich doch!» Der Satz bleibt ein kraftvolles Symbol für wissenschaftliche Wahrheit und Widerstand gegen Dogmen. Bewegt mich vielleicht dieser Satz dazu, mich trotz Widerstand für meine Überzeugung einzusetzen?
Wenn Bewegung so viele Vorteile bietet, physisch, mental, sozial und politisch, warum sollten wir sie dann nicht vermehrt in unseren Alltag integrieren? Warum also nicht heute den ersten Schritt machen? Bewegung beginnt bei jedem Einzelnen von uns und kann eine ganze Gemeinschaft mitreissen, hin zu mehr Lebensqualität, sozialem Zusammenhalt und nachhaltiger Veränderung.