2009 erhielten die Schülerinnen und Schüler des Riggisberger Schulhauses Aebnit die Gelegenheit eines Mittagstisches. Bald kam ein Nachmittagsmodul hinzu – viele Oberstufenschüler aus dem grossen Einzugsgebiet der Schule mussten lange auf den Bus warten und wurden darum neu betreut. Im Winter 2019 trat die Kindertagesstätte an die Gemeinde heran: Ihre Schützlinge, die in den Kindergarten eintraten, brauchten eine Anschlusslösung, da sie ab dann nicht mehr von der Kita betreut werden konnten. An einem Elternabend wurde klar: Familienexterne Betreuung ist ein grosses Bedürfnis. Heute trudeln die ersten Kinder bereits ab 6.45 Uhr zum Frühstück ein, die letzten gehen gegen 18.30 Uhr nach Hause – eine Entlastung für berufstätige Eltern.
Grosse Dankbarkeit
«Die Eltern sind sehr dankbar für dieses neue Angebot», erzählt Milena Spycher, Leiterin der Tagesschule Riggisberg. Ein Team bestehend aus Pädagoginnen und weiterem pädagogisch geeignetem Personal kümmert sich um die insgesamt rund 60 Kinder. Manche sind nur zum Mittagessen dort, andere auch fürs Morgen- und Nachmittagsmodul, einige nur einen Tag pro Woche, weitere gleich mehrere Tage. Montags, dienstags und donnerstags ist die Tagesschule von 6.45 bis 18.30 Uhr offen, am Freitag rundet ein Mittagsmodul das Angebot ab.
Fehlende Ferienbetreuung
Ein Knackpunkt sind bisher die zwölf Ferienwochen, für die keine Betreuung angeboten werden kann – noch. «Die Betreuung während den Ferien ist ein grosses Anliegen der Eltern», ist sich Milena Spycher bewusst. Die Gemeinde Riggisberg «sei dran» und schaue auch überregional nach Lösungen. Für die regulären Tagesschulmodule während der Schulzeit gilt, dass ab zehn Kindern pro Modul eine Gemeinde ein Tagesschulangebot anbieten muss – in Riggisberg ist es ein Erfolgsmodell. Wurden im Schuljahr 2019/2020 rund 10’000 Betreuungsstunden aufgewendet, sind es dieses Jahr bereits gegen 15’000, Tendenz steigend. Alle Plätze sind einkommensabhängig; die Tarife sind an die Kitatarife angelehnt.
Hausaufgaben und freies Spiel
Die Kinder bis zur 2. Klasse nutzen den Tagesschulraum und eine Küche im Unterstufenzentrum, die älteren Schülerinnen und Schüler sind für das Mittagessen im Schulhaus Aebnit und besuchen für die Morgen- und Nachmittagsmodule ebenfalls die Tagesschule im Unterstufenzen-
trum. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, ihre Hausaufgaben vor Ort zu erledigen – «so ist es abends entspannter für die Familien», wie Milena Spycher immer wieder rückgemeldet wird. Doch hauptsächlich wird frei gespielt, gebastelt, sich ausgeruht oder an eigenen Projekten gearbeitet.