Personalabteilung für Gemeinden – Ein Muss für die Zukunft?

Personalabteilung für Gemeinden – Ein Muss für die Zukunft?

HR-Abteilungen (Human Resources), die für alles rund ums Personal zuständig sind, sind in grossen Firmen oder mittleren KMUs nicht wegzudenken. Anders sieht es im Gemeindewesen aus. Zumindest in der Gantrischregion kommen solche Abteilungen dort noch selten vor. Riggisberg will nun mit gutem Beispiel vorangehen; seit dem April ist in der Gemeinde eine HR-Fachfrau angestellt.

«Mein Aufgabengebiet ist sehr breit gefächert und abwechslungsreich. Ich bin für die Personalangelegenheiten der über 150 Mitarbeitenden der Gemeinde zuständig. Die HR-Abteilung ist die Abteilung in der Gemeinde, die sich um alle Personalthemen und -fragen kümmert», erklärt Corina Koller ihre Arbeit als HR-Verantwortliche. So ist sie eine Anlaufstelle für alle Mitarbeitenden und Führungskräfte und sorgt dafür, dass in der Gemeinde alle bestmöglich eingesetzt und gefördert werden. 

Umfangreiche Tätigkeit

«Ich schaue, ob arbeitsrechtlich alles korrekt abläuft, bin für die Mitarbeiterbindung, das betriebliche Gesundheitsmanagement und für die gesamte Personaladministration verantwortlich, entwickle Konzepte in den verschiedenen HR-Bereichen, wie der Personalentwicklung, der Personalbeschaffung und des Personalmarketings und bin zuständig für deren Umsetzung», nennt sie weitere Aufgaben. Da die 60 %-Stelle erst neu geschaffen wurde, gelte es nun zu schauen, was es noch alles braucht, um eine gute Struktur zu schaffen. Eine HR-Struktur soll schliesslich möglichst effizient sein, erklärt Koller. 

Eine Lanze brechen

«HR-Fachpersonen sind bei ländlichen Gemeinden heute immer noch etwas Spezielles, das sollte es aber nicht mehr sein», erklärt Michael Bürki den Grund der neu eingeführten Stelle. Bis dahin sei er als Gemeindepräsident auch
Personalchef gewesen. Nun habe er
eine Fachperson an seiner Seite. «Es
ist ein Anrecht der Mitarbeitenden,
eine ausgebildete Ansprechperson zu
haben, die sich für ihre Anliegen einsetzt», ist er überzeugt. Mit der neuen Stelle will er anderen Gemeinden aus der Region ein Stück weit vorangehen, sie inspirieren.

Das wichtigste Gut eines Unternehmens

Auch Koller sieht darin vor allem in grösseren Gemeinden Zukunft. «Sobald dieser Bereich selbst nicht mehr abgedeckt werden kann, macht eine HR-Abteilung oder -Stelle sicher Sinn. Denn diese kümmere sich um das wichtigste Gut eines Unternehmens; den Mitarbeitenden.
«Es ist von Vorteil, das HR auch strategisch miteinzubeziehen. Den Gemeinden kann dadurch viel Arbeit abgenommen werden.» Ausserdem sei es heutzutage wichtig, als Arbeitgeber mit der Zeit zu gehen und für Mitarbeitende attraktiv zu bleiben, meint sie. «Somit ist es auch einfacher, junge Menschen mitzuziehen und sich vom vielleicht etwas verstaubten Image der Gemeinden als Arbeitgeber zu lösen.» 

Das HR scheint einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu haben. Und könnte
somit vielleicht schon bald zum Muss werden. 

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