Herr Weyrich, Sie sind seit vielen Jahren als Naturfotograf unterwegs. Was treibt Sie an?
Für mich ist es die Faszination für die Natur und ihre Vielfalt. Ich möchte Tiere so zeigen, wie sie wirklich sind – in ihrem Lebensraum, mit ihrem Verhalten und ihrer Natürlichkeit. Kein Foto ist es wert, dafür ein Tier zu stören.
Was bedeutet respektvolle Wildtierfotografie für Sie konkret?
Es geht darum, sich Zeit zu nehmen und das Tier zu verstehen. Wer gute Fotos machen will, muss wissen, wo und wie die Tiere leben. Viele kaufen sich eine Kamera, gehen raus und hoffen auf das perfekte Bild – ohne sich mit der Natur auseinanderzusetzen. Wir sind im Lebensraum der Tiere unterwegs – nicht umgekehrt.
Wie gelingt es Ihnen, eindrückliche Aufnahmen zu machen, ohne die Tiere zu stören?
Geduld ist entscheidend. Ich verbringe oft viele Stunden an einem Ort. Wenn man still bleibt, kann es passieren, dass das Tier selbst neugierig wird und sich nähert. Das sind die schönsten Momente – wenn das Tier entscheidet, zu dir zu kommen.
Viele Menschen sind ungeduldig, wenn sie nichts sehen. Was raten Sie ihnen?
In der Natur gibt es immer etwas zu entdecken – auch wenn das gewünschte Tier nicht auftaucht. Es ist ein Geschenk, einfach dort zu sein, zu beobachten und zu lauschen. Nach zehn Minuten in der Natur bist du in einer anderen Welt – ruhig, konzentriert und ganz im Moment.
Was möchten Sie anderen Fotografinnen und Fotografen im Gantrischgebiet mit auf den Weg geben?
Informiert euch über die Tiere und ihre Lebensräume. Beachtet Wege und Schutzgebiete. Und geniesst die Begegnung mit der Natur – auch ohne Kamera. Wer mit Respekt und Geduld unterwegs ist, wird belohnt – vielleicht nicht sofort mit einem Foto, aber sicher mit einem unvergesslichen Erlebnis.
Der König vom Gantrisch – auf den Spuren des Luchses
Entdecke den Lebensraum der Wildtiere, ohne sie zu stören. Streife mit dem Naturpark-Ranger durch das Revier des Luchses im Naturpark Gantrisch. Wir suchen nach Spuren im Wald und im Schnee und lernen viel über die Raubkatze, ihre Beute und andere Wildtiere. Zum Abschluss grillen wir gemeinsam im Wald.
Freitag, 2. Januar, und Sonntag, 25. Januar 2026 | Preise und Anmeldung unter: gantrisch.ch/luchs