Lebensnotwendige Energiequelle und wichtige Ressource

Lebensnotwendige Energiequelle und wichtige Ressource

Das tiefe Eintauchen in die Waldatmosphäre bietet ein ausgiebiges Entspannungsbad für Körper, Geist und Seele und ist gleichzeitig eine Oase für all unsere Sinne. Die Formen und Farben des Waldes und die Möglichkeit den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, haben eine beruhigende Wirkungen auf unseren Sehsinn.

Die Gerüche des Waldes schmeicheln nicht nur unserer Nase, sondern haben darüber hinaus auch eine ausserordentlich positive Wirkung auf unser Immunsystem. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Terpene (biochemische Stoffe, die von den Bäumen an den Wald abgegeben werden und unter anderem als Kommunikationsmittel zum Schutz vor Fressfeinden dienen). Diese Duftmoleküle haben einen positiven Einfluss auf unsere natürliche Killerzellen, die für die Bekämpfung von Viren und Bakterien in unserem Körper zuständig sind. Sie lassen diese bis zu 50 % ansteigen und das nachweislich sogar für mehrere Wochen. Je nachdem wie lange der Aufenthalt im Wald dauert. Für unseren Gaumen hält der Wald ein reichhaltiges Buffet bereit. Je nach Jahreszeit gibt es verschiedene Beeren, Wild- und Heilkräuter, sowie eine reichhaltige Palette an unterschiedlichen Pilzarten, die unserem Geschmackssinn eine abwechslungsreiche und gesunde Vielfalt bieten. Auch der Tastsinn kommt nicht zu kurz. Durch die vielen unterschiedlichen Oberflächen gewinnt dieser neue Sinneseindrücke und findet Abwechslung zum Alltag. 

Der Wald filtert Schadstoffe aus der Luft und speichert Kohlenstoff, so dass wir hier die frische Luft geniessen und endlich mal tief durchatmen können. Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren in vielen Studien herausgefunden, dass der Wald ein ganzheitliches Gesundheitspaket für den Menschen geschnürt hat, welches sogar Ängste und Depressionen reduziert und den Stoffwechsel anregt. Damit nicht genug. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Herz-Kreislaufsystem durch den Aufenthalt im Wald gestärkt wird und der Blutdruck sich auf eine natürliche Weise auf einen gesunden Wert einpendeln kann. Verantwortlich dafür ist unter anderem der Anstieg des Hormon DHEA, welches auch das Risiko an Diabetes zu erkranken, senkt. 

Abwechslungsreiche Übungen, angeleitet durch einen Trainer/Coach oder einer Trainerin/Coachin helfen dabei die zahlreichen positiven Wirkungen des Waldes noch zu verstärken. Das Gestalten mit Hilfe von Naturmaterialien und die Wahrnehmung der unterschiedlichen Körperempfindungen unterstützen dabei tiefer in den Wald einzutauchen, diesen bewusster wahrzunehmen und mit allen Sinnen zu geniessen. Diese Achtsamkeitspraxis in der Natur kann die zahlreichen positiven Wirkungen auf das körperliche und mentale Wohlbefinden noch potenzieren. Naturcoachings fördern die innere Balance und das Wohlbefinden, kurbeln die Kreativität an und schenken wertvolle Ideen und Lösungen für anstehende Themen. Sie unterstützen bei der Entfaltung des vollen Potenzials und helfen dabei Bedürfnisse wahrzunehmen und Erkenntnisse in entspannter Atmosphäre zu gewinnen.

Nicht nur als Krafttankstelle und als Ort der Geborgenheit dient uns der Wald, sondern auch als Energiequelle. Er schenkt uns sein Holz, damit wir Haus und Hof bauen können und es dazu noch schön warm haben. Der Wald ist nicht nur ein guter Freund des Menschen. Er bietet auch unzähligen Tieren eine Lebensgrundlage und ist Lebensraum für viele verschiedene Pflanzen- und Pilzartenarten. Er reguliert das Klima, hält das Grundwasser sauber, bietet uns Schutz vor Hochwasser, Lawinen; Erosionen und Umweltrisiken. Ein Allround-Talent, welches seines Gleichen sucht, ohne etwas im Gegenzug dafür zu erwarten. Verdient er da nicht unsere volle Wertschätzung und unseren respektvollen Umgang? 

Die Freude und Dankbarkeit ist daher besonders gross, wenn Landwirtinnen und Landwirte, Försterinnen und Förster den Wald mit Liebe und Leidenschaft bewirtschaften und ihnen ein artenvielfältiger, intakter Wald wichtiger ist, als die Rendite, die er am Ende des Tages abwirft. Ihnen zollen wir unseren ganzen Respekt und möchten an dieser Stelle ein großes Dankeschön aussprechen. An ihnen können wir uns ein Beispiel nehmen.

Achtsamkeit gilt es nicht nur gegenüber sich selbst und den Mitmenschen zu leben, sondern auch gegenüber unserer natürlichen Umgebung. Den Wald und die Natur als einer unserer wichtigsten Energiequelle und wertvollsten Ressource anzuerkennen und ihm Schutz und Pflege zu gewährleisten sollte daher auf unserer Prioritätenliste ganz oben stehen. Machen wir es dem Wald nach und seien wir ihm ein guter Freund. 

INFO:

www.waldbaden-naturwerkstatt.ch

 

Sonja Grossenbacher 

arbeitet als Resilienz- und Wald-Achtsamkeitstrainerin, als Coachin und psychologische Beraterin in den Wäldern des Gantrischgebiets, rund um Bern und im Emmentals sowie in Ihrer Praxis in Konolfingen. Seit über vierzehn Jahren trainiert und coacht sie Menschen in den Bereichen Business, Schule, Sport und bei Herausforderungen im privaten Alltag. Seit 2021 ist sie zudem als Dozentin im CAS (Certificate of Advanced Studies) Wald, Landschaft & Gesundheit am Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) tätig.

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Lebensnotwendige Energiequelle und wichtige Ressource

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