Lebenslanges Lernen – im und mit dem Naturpark

Lebenslanges Lernen – im und mit dem Naturpark

Bildung und Identität nehmen auch im Naturpark Gantrisch einen zentralen Platz ein. Der Naturpark vernetzt und koordiniert, damit gemeinsam gesteckte Ziele durch gemeinsames Mitwirken erreicht werden können.

Wer seine Region aktiv mitgestaltet, identifiziert sich mit ihr. Der Naturpark ist bestrebt, Leute zusammenzubringen, um Dialoge anzuregen. Dabei geht es um so vielfältige Themen wie die Bildung einer Alpenmilch-Genossenschaft, den Erhalt der Senseparkplätze oder um einen gegenseitigen Austausch im Rahmen der Plattform Moorlandschaft. Auch beim Mitanpacken entsteht ein Gemeinschaftsgefühl und eine Wertschätzung der Umwelt, wie etwa bei den vom Naturpark angeregten Landschaftspflegeeinsätzen, bei denen sich viele Freiwillige für den Erhalt der heimischen Natur einsetzen.

Lokal und vernetzt
Der Naturpark Gantrisch legt Wert darauf, dass die Bevölkerung die vielfältigen Lebensräume kennt und schätzt. Denn die attraktive Landschaft, die wertvollen Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten, die Ruhe und die geringe Lichtverschmutzung tragen wesentlich zur hohen Lebensqualität bei. Der bewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen wird gefördert. So setzt sich der Naturpark für die lokalen Produkte und den Einsatz von erneuerbaren Energien in der Region ein.
Ein wichtiger thematischer Fokus ist das reiche Kulturerbe der Region. Der Naturpark ist stolz auf die historischen Gebäude und auf seine lebendigen Traditionen. Denn dies sind die Wurzeln, die unsere Identität bilden. Der Naturpark hilft mit, diese Traditionen ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. So wurde zum Beispiel die Ausstellungsreihe «Lebendige Traditionen» gemeinsam mit den Regionalmuseen realisiert.

Umweltbildung in Schulen
Schulklassen sind eine wichtige Zielgruppe im Naturpark Gantrisch. Die jungen Leute werden auf einen achtsamen Umgang mit der Natur und den natürlichen Ressourcen vorbereitet. Der Naturpark bietet ein breites Themenangebot an Exkursionen an, bei denen die Natur an ausserschulischen Lernorten erfahren und erlebt werden kann. Ältere Schülerinnen und Schüler helfen bei Einsätzen, wie zum Beispiel dem Schwenten oder der Bekämpfung der Neophyten, tatkräftig mit – und lernen nebenbei die Zusammenhänge und Abhängigkeiten in der Natur kennen. In Projektwochen und neu auch in zweisprachigen Lagern steht das gemeinsame Entdecken im Vordergrund. Denn das, womit sich junge Menschen emotional verbinden, das schätzen und schützen sie auch in ihrem späteren Leben.

Zweimal pro Jahr erscheint das Heft «Gantrisch Entdecker für Kinder» und wird an alle Schulkinder der 1. bis 6. Klasse in den Parkgemeinden verteilt. Darin werden jeweils familiengerechte Wanderungen, Kulturorte, Traditionen und spannende Tier- und Pflanzenarten in kindgerechter Sprache vorgestellt.

Kinder nach draussen
Neu entstand das Projekt «Gantrisch Junior Ranger»: Ab diesem Sommer helfen Kinder und Jugendliche bei zehn Pflegeeinsätzen mit und erfahren so viel Wissenswertes über die Natur und deren Bewohner.

Um die Vernetzung mit den öffentlichen Schulen noch zu intensivieren, möchte der Naturpark Gantrisch in Zukunft mittels eines «Schulforums» den Austausch mit den Schulen, den Schulkommissionen in den Gemeinden und der Erziehungsdirektion fördern.

Forschung für alle
Der Naturpark Gantrisch begleitet jedes Jahr mehrere Studierende der Universitäten und Hochschulen bei ihren umfangreichen Forschungsarbeiten. So entsteht momentan aus einer Bachelorarbeit ein Bildungsangebot für Elektrofirmen zum Thema «Sternenpark und Lichtverschmutzung». Alle interessierten Elektroinstallateure werden eingeladen, ihr Wissen rund um die Auswirkungen der Aussenbeleuchtung auf die Natur zu vertiefen und Handlungsmöglichkeiten praktisch zu erfahren. Mit solchen zielgerichteten Angeboten schafft der Naturpark Brücken zwischen Forschung und Anwendung.

Lebenslanges Lernen
Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist lebenslanges Lernen wichtig, um weiterhin mitreden zu können. Dabei entscheiden alle selbst, wann und was sie lernen möchten. Viele Entwicklungen sind im Alltag für viele Leute noch immer eine Herausforderung, z.B. Smartphones, moderne Kommunikation aus dem Home-office oder moderne Zahlungssysteme. Auch der Klimawandel ist ein präsentes Thema. Während der Corona-Pandemie haben viele die regionalen Hofläden wieder für sich entdeckt. Frisches Gemüse und Obst aus der Region schmeckt einfach besser. Viele haben öfter selbst gekocht und hier und da ein neues Rezept ausprobiert. Das fällt genauso unter Lernen. Es gibt also ganz unterschiedliche Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Die einen verfolgen eine Weiterbildung oder Kurse an einer Schule, die anderen lesen Zeitung oder die App auf dem Smartphone. Andere halten die Augen offen, besuchen die eine oder andere Ausstellung, gönnen sich ein Konzert oder nehmen an einer Veranstaltung teil, um Wissen aufzubauen. In allen Gemeinden gibt es weitere wertvolle Aktivitäten von Gruppen, um sich weiterzubilden oder weiterzuentwickeln.

Für die kommenden Generationen
Der Naturpark verfolgt mit der Region ein gemeinsames Ziel: eine nachhaltige Lebensqualität zu entwickeln, um den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Dazu braucht es eine intakte Natur und eine Landschaft mit einer hohen Biodiversität, damit weiterhin von Bienen bestäubtes Obst geerntet, sauberes Trinkwasser getrunken oder nachwachsendes, erneuerbares Holz als Bau- sowie als Brennmaterial verwendet werden kann.

Es braucht aber auch bezahlbaren Platz zum Wohnen, einen sicheren Arbeitsplatz, Raum zur Mitwirkung und Identifikation, Gleichstellung, Möglichkeiten, auf dem aktuellen Stand zu bleiben und Raum zum Entdecken für die Erholung und Freizeit. In der nächsten Phase des Naturparks sollen alle noch mehr miteinander reden, zuhören, vernetzen und Synergien nutzen, damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Naturpark Gantrisch zuhause fühlen und wissen, was es braucht, damit hier in der Region Gantrisch die kommenden Generationen eine hohe Lebensqualität geniessen können.

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Lebenslanges Lernen – im und mit dem Naturpark

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