«Jetzt erst recht», sagten sich zwei Freiburger Nachbarn während des ersten Lockdowns im Frühling 2020. Als es kaum mehr Kulturveranstaltungen gab, lernten sich der Architekt und Standortentwickler Gianni Perotto und der Sänger und Musiker Pascal Vonlanthen alias Gustav kennen. Sie sprachen über Musik und die Region – und schon war die Idee geboren: ein Kulturfestival am Schwarzsee, «am schönsten Flecken des Kantons». Anfangs eine «Schnapsidee» unterhielt sich Perotto dennoch mit Behörden und Landbesitzern in der Gegend: Die Idee stiess auf Zustimmung. Vonlanthen hatte derweil Kontakt mit Bekannten aus der Eventbranche aufgenommen, und auch sie erklärten sich bereit, ihr Wissen einzubringen.
Viele einheimische Stars
An drei Abenden spielen insgesamt fünf Bands, drei davon aus dem Kanton Freiburg. Am Donnerstag eröffnet Gustav das Festival. Der Mitbegründer des Anlasses singt auf Senslerdeutsch, Französisch und Hochdeutsch. Headliner des Abends ist Gion’s Tears, der die Schweiz am diesjährigen Eurovision Song Contest auf den dritten Rang gesungen hat. Mit seiner Band, The Weeping Willows, wird der Greyerzer aus Broc den Schwarzsee beehren.
Der Freitag ist schon seit langem ausverkauft – kein Wunder, wenn Patent Ochsner anreist. Doch auch der Samstag muss sich nicht verstecken: The Gardener & The Tree aus Schaffhausen füllen mit ihrem Indie-Folk Konzertlokale in Deutschland und der Schweiz. Den Abschluss machen The Young Gods. Die legendäre Freiburger Band hat bereits über dreissig Jahre Erfahrung und zwölf Alben veröffentlicht.
Mit Profis und einer Vision
Die Bühne befindet sich beim Steg bei der Gypsera. Ein einmaliges Panorama ist dem Publikum also garantiert. Bis zu 2000 Zuschauer werden pro Abend erwartet. Diese müssen über ein gültiges Covid-Zertifikat verfügen, also geimpft, negativ getestet oder genesen sein. Das Gelände ist jeweils von 18 bis 1 Uhr geöffnet, Getränke- und Essensstände bieten Verpflegungsmöglichkeiten. Für die Rückreise stehen kostenlose Shuttlebusse bereit.
Das erfahrene Team, davon viele von der Agentur Gadget, die auch für Festivals wie das Openair St. Gallen oder das Seaside verantwortlich sind, hat während einer unsicheren Lage und in kurzer Zeit einen neuen Grossanlass auf die Beine gestellt. «Wir wollten den Leuten zeigen, dass sich die Welt auch wieder zum Positiven drehen kann», so die beiden Gründer Vonlanthen und Perotto. Es soll eine Perspektive für Kulturschaffende geboten werden. Sie sind überzeugt: «Kunst und Kultur sind für das Wohlbefinden existenziell.»
INFO
www.lacnoir-schwarzseefestival.ch