Fast wie im Garten Eden

Zwischen dem Belpberg und dem Gürbetal wachsen auf acht Hektaren tausende von Bäumen und Sträuchern. Es ist aber kein Wald, sondern eine Baumschule. Seit 30 Jahren ist die Familie Glauser auf die biologische Produktion von Bäumen spezialisiert. Zur Betriebsgemeinschaft gehören auch Kühe und Hühner.

Wer einen Baum, einen Strauch oder eine Hecke kaufen will, findet in der Limpachmatt zwischen Kirchdorf und Noflen eine riesige Auswahl. Schon nur die Obstbäume allein beeindrucken: Sagenhafte 600 verschiedene Sorten sind im Angebot, ein Teil davon sind «pro specie rara». Junior-Betriebsleiter Jürg Glauser schwärmt: «Alte Apfelsorten wie Gravensteiner oder Boskoop haben bis zu sechsmal mehr Nährstoffe als neue. Sie sind zudem wahre Aromabomben.» Vom Albrechtsapfel über Championquitte oder Dattelzwetschge bis hin zu Märgelikirsche: Für jede Art von Platz – ob klein oder gross, ob schattig oder sonnig – findet sich ein passender Baum. Eine Spezialität des Betriebs sind Mehrsortenbäume.

Naschhecke und Balkonbäume
Hochstamm-, Halbstamm-, Pyramiden-, Spalier- und Spindelbäume wachsen bei Glausers, gar Säulen- oder Minibäume für den Balkon gibt es. Beliebt als Geschenk zur Taufe oder Hochzeit sind Bäumchen im Topf. Verlockend ist die Idee, mit Wildobst und Beerensträuchern eine Hecke in einen Naschgarten zu verwandeln – gerade Familien schätzen es, mit ihren Kindern jeden Monat neue Köstlichkeiten ernten und dabei einiges bestaunen und lernen zu können. Auch eine Terrasse kann zu einem kleinen Beerengarten werden.

Vom Gürbetal ins Emmental und zurück
1991 produzieren Ruedi und Therese Glauser in Toffen ihre ersten Bäume. Zwei Jahre später folgt der Umzug ins emmentalische Obergoldbach, wo bald auf Bio umgestellt wird – es ist die erste biologische Obst-Baumschule der Schweiz. Beeren und andere Sorten kommen hinzu, bis es 2005 wieder ins Gürbetal geht. Wild- und Mäuseschutzzäune, Hagelnetze und Bewässerungssysteme werden erstellt. Heute ist der Betrieb schweizweit für seine gesunden und robusten Bäume und Sträucher bekannt.

Gesunder Boden – robuster Baum
Dass Pflanzen gesund wachsen, ist nicht selbstverständlich. Um dies auf nachhaltige, biologische Weise zu ermöglichen, greifen Glausers auf diverse Massnahmen zurück. Jürg Glauser weiss: «Der wichtigste Faktor ist der Boden.» Wichtig sind genug Abstand zwischen den Stämmen und ein lebendiger Untergrund voller Würmer und Mikroben. Kundinnen und Kunden finden bei Glausers professionelle Beratung. Geschätzt wird auch der hauseigene Lieferdienst. Zehn Vollzeitangestellte, mehrere Aushilfen und drei Lernende kümmern sich um Pflanzen und Kundschaft. Wenn die Blätter gefallen sind, stehen die Zeichen gut, um Bäume zu pflanzen. «Mitte November bis Ende März ist bei uns Hochsaison», sagt der 29-Jährige. Es ist also eine gute Zeit, jetzt dem Reich der Bäume einen Besuch abzustatten.