Dem Gwunder Raum geben – am Lernort und im Wald

Dem Gwunder Raum geben – am Lernort und im Wald

Im Verein «Gwunder-Welten» schliessen sich Familien aus Schwarzenburg, Guggisberg, Rüschegg und Umgebung zusammen, die ihre Kinder daheim unterrichten. Regelmässig spielen und lernen die Kinder auch im Wald.

Wenn Kinder daheim unterrichtet werden, stehen unterschiedliche Gründe dahinter. Doch oft bedingt es, dass mindestens ein Elternteil daheim und für die Bewältigung des Lernstoffes verantwortlich ist. Immer wieder schliessen sich darum Homeschooling-Familien zusammen, wechseln sich etwa ab im Unterrichten, mieten gemeinsam eine Turnhalle für den Sportunterricht oder besuchen ein Museum.

Zwischen Schwarzenburg und Rüschegg ist auf dieses Schuljahr hin der Verein «Gwunder-Welten» entstanden. Die fünf Gründerfamilien – alle unterrichten ihre Kinder privat – richteten in einem alten Bauernhaus in Riedstätt bei Guggisberg einen «Lernort» ein, an dem sich ihre Kinder an vorerst zwei Tagen pro Woche unter Aufsicht der dafür angestellten Lernbegleiterin Debora Boschung treffen. In dieser «vertrauensvollen Umgebung», wie der Ort beschrieben wird, sollen sie die Welt «entdecken, erforschen, hinterfragen, ausprobieren können und sich dabei gegenseitig inspirieren». Dieses lernbegleitende Angebot richtet sich aktuell an schulpflichtige Kinder vom Kindergarten bis zur 4. Klasse.

Barbara von Holtey, Mutter einer Drittklässlerin und eines Kindergartenkindes, erlebt diesen Lernort als optimale Ergänzung zum Homeschooling: «Das soziale Verhalten wird gefördert, die Eltern werden entlastet und der Austausch mit der Lernbegleiterin hilft bei offenen Fragen. In einer Gruppe erleben die Kinder, dass alle Stärken und Schwächen haben», beobachtet sie immer wieder. Rund ein- bis zweimal im Monat verbringen die Kinder einen Tag im Wald.

Debora Boschung, an den anderen Tagen Lehrerin in Freiburg, schätzt die beiden Tage am Lernort bzw. im Wald sehr. Nach einem Morgenkreis leitet sie die Kinder in einer Morgenaktivität an, etwa einer Schatzsuche im Wald. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren verschiedene Posten, an denen sie zum Beispiel mit Saft aus gefundenen Brombeeren schreiben oder mit Ästen Buchstaben legen. Danach folgt eine ausgedehnte Zeit des freien Spiels. «Das freie Spiel ist für dieses Alter sehr wichtig», erklärt Boschung. Mit den älteren Kindern kann sie derweil bereits an Lernzielen für Französisch arbeiten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, das abwechslungsweise von Eltern vorbereitet und im Wald über dem Feuer oder am Lernort in der Küche nur noch aufgewärmt werden muss, folgt noch einmal eine Zeit des freien Spiels. Die Kinder können auch an eigenen Projekten arbeiten und dafür die Lernbegleiterin beiziehen.

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Dem Gwunder Raum geben – am Lernort und im Wald

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