Was sind die Artemis-
Missionen und warum sind sie bedeutsam?
Die «Artemis-Missionen» sind eine Serie von NASA-Missionen, deren Ziel es ist, erneut Menschen zum Mond zu bringen. Diesmal sind aber nicht die von der Erde aus sichtbaren Mond-Meere, genannt Maria, das Landeziel, sondern der teilweise im ewigen Schatten liegende Mondsüdpol. Aufgrund des mangelnden Sonnenlichts ist die Chance z.B. im Shakleton-Krater Wassereis zu finden, relativ hoch. Der Kraterrand dagegen ist vermutlich ständig beleuchtet, optimal also für die Installation von Solarpanels. Diese werden benötigt, da man diesmal nicht nur für kurze Zeit zum Mond reisen will, sondern dort dauerhaft einen Aussenposten der Menschheit einrichten möchte. Ausserdem will man (endlich) die erste Frau zum Mond schicken. In der griechischen Mythologie war Artemis nämlich auch niemand geringeres als die Zwillingsschwester des Sonnengottes Apollo(n).
Wer sind mögliche
Kandidatinnen?
Entgegen früherer Angaben der NASA kommen inzwischen alle Astronautinnen und Astronauten des «NASA Astronaut Corps» für Artemis-Missionen in Frage. Davor war das Artemis-Kader auf einen bestimmten Abschlussjahrgang beschränkt. Der neue Entscheid erweitert den Kandidatinnen-Kreis von einigen, wenigen Frauen auf insgesamt 15! Da zum ersten Mal in der Geschichte von bemannten (& befrauten?!) NASA-Missionen auch Teile von Raumschiffen von ausländischen Raumfahrtagenturen, wie der ESA oder der kanadischen CSA, verwendet werden, könnte sich der Kandidatinnenkreis rein theoretisch um kanadische oder europäische Astronautinnen erweitern. Samantha Cristoforetti etwa wäre als ehemalige Kommandeurin der ISS mehr als geeignet. Auch konnte die CSA bei Artemis II im Austausch für einen robotischen Arm bereits einen Platz für ihren Astronauten Jeremy Hansen sichern. Ein Platz für eine Europäerin bei Artemis III – der ersten Mond-Landung des Programms – wäre daher nur fair. Immerhin stellt Europa die wesentlichen Bestandteile der Orion-Kapsel zur Verfügung, dem Teil der Rakete, welcher die Astronautinnen am Ende jeder Mission zurück zur Erde bringt. Dazu wird der Raumfrachter «Automated Transfer Vehicle (ATV)» weiterentwickelt. Ein originaler Prototyp davon kann in Bern, im Space Eye, besichtigt werden.
Wen halten wir für die wahrscheinlichste
Kandidatin?
Sehr wahrscheinlich, dass die NASA einer Europäerin den Vortritt auf den Mond lassen wird, ist es allerdings nicht. Auch Christina Hammock Koch, die Frau welche den bisher längsten «weiblichen» Weltraumaufenthalt vorzuweisen hat, kann ziemlich sicher von der Liste gestrichen werden, da sie bereits für Artemis II – die erste Mondumrundung des Programmes – ausgewählt worden ist. Da die NASA ebenfalls versprochen hat, im Rahmen des Programmes die erste Person of Colour zum Mond zu bringen, ist Jessica Watkins aktuell wohl die wahrscheinlichste Kandidatin. Sie hat bereits einen mehrmonatigen Aufenthalt auf der ISS erfolgreich absolviert und ist als Geologin prädestiniert für eine Mission zu unserem Nachbarn. Godspeed Jessica!
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Coming Soon: Space News
Im April startet das Space Eye seinen Blog «Space News». Mit den «Space News» will sich das Space Eye für eine Gesellschaft einsetzen, die für den nachhaltigen Erhalt des Lebens sensibilisiert ist und sich an faktenbasierter Wissenschaft orientiert. Alle zwei Wochen wird ein Blogbeitrag zu den Themen Astronomie, Raumfahrt und Umwelt aufgeschaltet. Es wird über News, neue Erkenntnisse und Hot Topics, Ereignisse, Facts und Figures sowie Fun Facts und Skurriles berichtet.