Vom Baby bis zum knapp 100-Jährigen

Vom Baby bis zum knapp 100-Jährigen

Auf den Sozialdiensten kommen die Bedürfnisse unterschiedlichster Menschen zusammen. Das bringt viele Herausforderungen mit sich, denen das Team des Regionalen Sozialdienstes Riggisberg täglich mit viel Hingabe begegnet.

«Es ist unsere Aufgabe, Personen bei persönlichen, familiären und finanziellen Anliegen zu unterstützen», sagt Yolanda Christen, Abteilungsleiterin des Regionalen Sozialdienstes Riggisberg. Ihr Team betreut die Bewohnenden der Gemeinden Niedermuhlern, Rüeggisberg, Rüschegg, Guggisberg und Thurnen und besteht aus 13 engagierten Mitarbeitenden. Sechs Fachkräfte kümmern sich um Administration und Buchhaltung, während sieben Sozialarbeitende in der präventiven Beratung, der Sozialhilfe, der Mandatsführung und der Abklärung im Kindes- und Erwachsenenschutz (KESB) tätig sind. Zu den Aufgaben gehören unter anderem das Prüfen von Ansprüchen auf Sozialhilfe sowie die Unterstützung beim Einstieg in den 1. oder 2. Arbeitsmarkt. Auch die Abklärung von Gefährdungsmeldungen im Auftrag der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde und die Führung von Beistandschaften gehören zu ihren vielfältigen Aufgaben. Obwohl der Sozialdienst keinen eigenen Rechtsdienst hat, sorgt die Zusammenarbeit mit externen juristischen und sozialarbeiterischen Fachpersonen dafür, dass auch komplexe Fälle kompetent bearbeitet werden können.

Komplexe Aufgaben
Die vielen unterschiedlichen Aufgabengebiete bringen grosse Verantwortung und ständig neue Herausforderungen mit sich, die das Team jedoch mit einem starken Zusammenhalt meistert. So kann es bei neuen Familienmodellen schnell komplex werden. «Wenn beispielsweise eine Patchworkfamilie Sozialhilfe bezieht, müssen wir genau abklären, wann die Kinder beim Vater und wann bei der Mutter leben. Je nachdem ändert sich die Höhe der Sozialleistungen, die wir anteilsmässig neu berechnen müssen», erklärt Christen. Auch die Betreuung älterer Personen stellt das Team vor neue Herausforderungen. Durch veränderte gesellschaftliche Strukturen, wie etwa die Schliessung von Altersheimen und Hausarztpraxen oder die erhöhte Arbeitsbelastung der Angehörigen, ist der Bedarf an Unterstützung gestiegen. Dazu kommen personelle Engpässe. «Viele Institutionen haben Mühe, neues Personal zu finden. Oft haben verbeiständete Klienten und Klientinnen dann nur temporäre Bezugspersonen, die öfters wechseln. Das ist für Klientinnen und Klienten schwierig, für die Beistandspersonen herausfordernd, so Christen. «Doch trotz Herausforderungen halten wir zusammen und meistern sie gemeinsam», so Christen.

Ein Team, das zusammenhält
Denn gerade in einem anspruchsvollen Umfeld sind Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung besonders wichtig. Christen betont: «Unser Team arbeitet nicht nur professionell und engagiert, sondern auch so, dass wir uns aufeinander verlassen können. Die positive Atmosphäre und die gegenseitige Unterstützung sind der Schlüssel zu unserem Erfolg.» Das Team erlebe zudem jeden Tag, wie wichtig die Arbeit für die Menschen ist, die es unterstützt. «Diese Dankbarkeit und Wertschätzung, die wir zurückbekommen, motiviert uns sehr. Und sie widerspiegelt sich in der Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden», fügt sie hinzu.

Abwechslungsreiche Arbeit
Die Arbeit auf dem Sozialdienst sei ausser-
ordentlich vielseitig. «Wir haben das Privileg, mit Menschen aller Altersgruppen zu arbeiten – vom Baby bis zur Person, die auf die 100 zugeht», sagt Christen. Diese Vielfalt und die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen mitzuwirken, schätzen wir sehr. «In einem kleinen, polyvalenten Sozialdienst wie unserem, hat man die Gelegenheit, viele verschiedene Aufgaben zu übernehmen und dabei immer wieder Neues zu lernen», betont Yolanda Christen. Das schaffe nicht nur Abwechslung, sondern stärke auch das Teamgefühl.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Begeisterung für den Beruf bei allen spürbar – und das nicht zuletzt dank der Wertschätzung, die innerhalb des Teams gelebt wird.

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Vom Baby bis zum knapp 100-Jährigen

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