«Lasst uns Gutes tun, damit das Gute bleibt»

«Lasst uns Gutes tun, damit das Gute bleibt»

Ausgestattet mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einer grossen Portion Neugierde machte sich Ursula Hug Ramqaj auf die Reise in die Welt, um Gutes zu tun. Zahlreiche freiwillige Einsätze im In- und Ausland haben das Leben der Rüscheggerin geprägt und ihre Sicht auf die Welt massgeblich mitgestaltet. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Buch «Nichtstun ist keine Option» festgehalten.

1955 geboren wuchs Ursula Hug Ramqaj (geb. Bätscher) mit drei weiteren Schwestern auf einem Bauernhof in der Gemeinde Rüschegg auf. Als motivierte und wissbegierige Schülerin liebte sie die Literatur und verschlang Bücher regelrecht. «Für mich waren die Bücher im abgelegenen Rüschegg das Tor zur Welt, auf die ich bereits seit Kindstagen an neugierig war», erinnert sie sich. Als Au-Pair in England lernte sie nach der Schule Englisch. Zurück in der Schweiz sammelte die junge Frau Berufserfahrung in verschiedenen Branchen und absolvierte später den kaufmännischen Abschluss. Obwohl die lebensfrohe Frau Kinder liebt, hat sie bewusst auf eigene verzichtet. Ihre Vision – die Welt zu entdecken – war mit einer Familie nicht umzusetzen. Ihrer Anstellung beim Bundesamt für Statistik im Bereich Arbeitsmarkt und Bildung blieb Ursula Hug-Ramqai während fast 30 Jahren mit kleinen Unterbrüchen treu. 

Handeln anstatt verzweifeln

Parallel zu ihrer Arbeit beim Bundesamt engagierte sich die Rüscheggerin in der Freiwilligenarbeit. «Ich habe viele Missstände auf der Welt gesehen. Anstatt mich hilflos und ohnmächtig zu fühlen, habe ich mich entschieden, mich von allfälligen Opferrollen zu befreien. In all den Jahren habe ich die meisten meiner Ferien und einen grossen Teil von meinem Ersparten in die freiwillige Arbeit investiert.» Nach einem einjährigen Auslandaufenthalt im Kosovo arbeitete Ursula Hug Ramqaj einige Jahre bei der Heilsarmee Flüchtlingshilfe, wo sie Asylsuchende in der Bielersee-Region betreute. Als freiwillige Bewährungshelferin war sie zudem einige Zeit für den Kanton Bern in der Justizvollzugsanstalt Witzwil tätig. Projekte beim internationalen Zivildienst führten die sprachgewandte Volontärin auch ins Ausland. In Ländern wie Armenien, Albanien, Finnland und den palästinensischen Autonomiegebieten widmete sie sich vor allem Kinderprojekten.

Ein Balanceakt zwischen Abgrenzung und Mitgefühl

Ursula Hug Ramqaj befasst sich seit jeher mit Menschenrechtsfragen. Bereits in ihren Zwanzigerjahren trat sie der Organisation Amnesty International bei. Später wurde sie auch noch Mitglied von Lifespark, einer Menschenrechtsbewegung und betreute während zehn Jahren einen zum Tode Verurteilten amerikanischen Häftling bis zu seiner Hinrichtung. «Dies war für mich eine Grenzerfahrung. Ich bin von Natur aus robust, aber was ich dort alles erlebt habe, brachte auch mich teilweise aus der Fassung», erzählt sie betroffen. 

Neuer Lebensabschnitt

Mittlerweile ist die vielgereiste Volontärin pensioniert und blickt zufrieden auf ereignisreiche Jahre zurück. An die neue Situation musste sich die heute 69-Jährige zuerst gewöhnen. «Mit meiner Pensionierung ist ein grosses Loch entstanden. Ich musste lernen, mich etwas zurückzunehmen und es etwas ruhiger anzugehen», resümiert sie. Doch die fitte, aktive und handlungsfreudige Rentnerin nutzte die Zeit und schrieb innerhalb von zwei Jahren gleich zwei Bücher. «Einerseits wollte ich die Menschen an meinen Geschichten teilhaben lassen. Andererseits wollte ich der Freiwilligenarbeit eine Plattform geben. Meiner Meinung nach hat diese in der Politik und allgemein in der Gesellschaft mehr Wertschätzung verdient. Stellen wir uns einmal vor, all die freiwillige Arbeit, inklusive der unbezahlten und systemrelevanten Care-Arbeit würde wegfallen?»

Taten zählen mehr als Worte

Im Kosovo hat Ursula Hug Ramqaj eine zweite Heimat gefunden, wo sie einige Monate im Jahr verbringt und sich, wie sie es ausdrückt: «Im kleinen Stil» mit den Sorgen der Menschen in ihrem familiären Umfeld beschäftigt. Das Weltgeschehen ist und bleibt für sie ein wichtiges Thema: «Das soziale Gefälle sowie die Ungerechtigkeit auf der Welt beschäftigen mich», sagt sie nachdenklich und erklärt: «Das Kollektiv ist einer Individualisierung gewichen, die uns alle vor grosse gesellschaftspolitische Herausforderungen stellt. Freiwilligenarbeit wird dadurch immer wichtiger. Ich wünsche mir, dass wir alle die eigenen Bedürfnisse etwas in den Hintergrund stellen und mehr Mut zur Menschlichkeit haben. Weniger Theorie, weniger Zögern, dafür mehr Taten, auch wenn sie noch so klein erscheinen mögen.»

 

Verlosung

Die Autorin verlost je ein Exemplar ihrer Bücher. Teilnahme: Senden Sie eine Postkarte mit dem Titel des gewünschten Buches und Ihrer Adresse an bm media AG, Gantrisch Zeitung, Seftigenstrasse 310, 3084 Wabern. Einsendeschluss: 29. März (Poststempel).

Die Autorin entführt den Leser an die Schauplätze ihrer Einsätze, zu den Menschen, die die Hilfe vor Ort am nötigsten haben. In unverblümter und direkter Sprache erzählt Ursula Hug-Ramqaj Geschichten, die das Leben schrieben – authentisch und echt.

«Die andere Heimat» beschreibt das 

Leben in der zweiten Heimat der Autorin, dem Kosovo. 

«Nichtstun ist keine Option» erzählt von den Freiwilligeneinsätzen im In- und Ausland. 

Beide Bücher sind erhältlich auf Amazon oder in der Buchhandlung in Schwarzenburg.

 

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«Lasst uns Gutes tun, damit das Gute bleibt»

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