Lea Bill ist Stadträtin des Grünen Bündnis und zeigt sich erfreut, dass so viele Menschen in kurzer Zeit die Petition unterschrieben haben.
Lea Bill, warum wurde die Petiton gegen den Ausbau des Bärenparks lanciert?
Wir lehnen das Projekt sowohl aus tierethischen als auch aus finanziellen, raumplanerischen und touristischen Gründen ab. Jungbären zu züchten, um damit Touristen anzuziehen, ist nicht nachhaltig. Zudem wollen wir kein zweites finanzielles Fiasko wie vor Jahren, als der Ausbau des Bärenparks schlussendlich statt 9,7 Millionen 21,3 Millionen kostete.
In der Region Gantrisch erhoffen sich viele, dass die Bären in den Aussenstationen mehr Touristinnen und Touristen anziehen…
Beim Tourismus muss man sich immer fragen, ob ein Mehr an Leuten auch verträglich ist. Ist eine Attraktion, bei der die Leute nur kurz bleiben, im Sinn der Region? Das müssen aber die Einwohnerinnen und Einwohner der betroffenen Standorte sagen. Unser Fokus mit der Petition richtet sich hauptsächlich auf die Stadt Bern und ihr finanzielles Engagement beim Projekt.
Wurde die Petition denn vor allem von Städterinnen und Städtern unterschrieben?
Der Grossteil der Unterschriften kommt aus dem Kanton und der Stadt Bern, es sind aber auch solche aus der ganzen Schweiz dabei. Ob und wieviele Unterschriften aus der Region Gantrisch sind, weiss ich nicht.
Und wenn statt Jungbären Bären aus schlechten Haltungsbedingungen ein artgerechteres Zuhause finden würden?
Wir vom Grünen Bündnis sind nicht per se gegen Tierhaltung in Zoos, allerdings muss dies so tierfreundlich und artgerecht wie möglich sein. Der Rettung von Bären und ihrer Haltung in der Region Gantrisch würden wir darum sicher positiver gegenüberstehen als einer Zucht von Jungtieren im sowieso schon knappen Gehege in Bern.