Vorbereitung auf die digitale Welt

Vorbereitung auf die digitale Welt

In vielen Gemeinden war und ist die Erneuerung der Schul-Infrastruktur ein Thema. Tablets und Laptops werden angeschafft, Schulhäuser mit WLAN ausgerüstet. Kompetenzen wie Programmieren wird gemäss vieler Lehrkräfte und Schulleitungen in Zukunft zur Allgemeinbildung gehören wie Mathematik oder Deutsch.

Adrian Regez, was ist mit der Einführung des Lehrplans 21 anders geworden?
Der Lehrplan 21 orientiert sich an Kompetenzen. Dadurch wird signalisiert, dass der Lehrplan nicht bereits erfüllt ist, wenn der Stoff im Unterricht behandelt wurde, sondern erst dann, wenn die Schülerinnen und Schüler tatsächlich über das nötige Wissen verfügen und dieses auch anwenden können.

Ist für den Lehrplan 21 eine vermehrte Digitalisierung nötig?
Nicht per se der Lehrplan 21, sondern die allgegenwärtige Digitalisierung verlangt eine ‹digitale Schule›.

Ab welcher Stufe wird «Medien und Informatik» unterrichtet?
Der Lehrplan 21 sieht vor, dass bereits im Kindergarten medien- und informatikorientierte Kompetenzen vermittelt werden. In Zyklus 1 (Kindergarten bis 2. Klasse) sind für das Modul «Medien und Informatik» jedoch keine separaten Lektionen angedacht, in 5., 6., 7. und 9. Klasse je eine Wochenlektion. Im Allgemeinen sollen die Inhalte des Moduls jedoch fächerübergreifend, beispielsweise im Deutsch- oder Musikunterricht, vermittelt werden.

Was wird in «Medien und Informatik» gelernt?
Dies sind Kompetenzen zu Medien und Informatik allgemein, aber auch das Zehnfingersystem, Verständnis der Funktionsweise von Suchmaschinen, Programmierkompetenzen oder der Umgang mit Social-Media-Plattformen. Die Schülerinnen und Schüler sollen auf die digitale Welt vorbereitet werden.

Sind die Kinder und Teenager nicht schon zu viel an Bildschirmen?
Verschiedene Studien zeigen, dass dem in vielen Fällen so ist. Der Einzug mobiler Geräte im Unterricht bedeutet aber nicht, dass die Schülerinnen und Schüler andauernd etwas an den Geräten tun sollen. Im Gegenteil: Die Klassenlehrperson sollte aktiv auch ‹analoge Zeit› einplanen. Mit dem bewussten Einsatz digitaler Geräte können Schülerinnen und Schüler einen sinnvollen Umgang üben und sie lernen so die Chancen und Risiken kennen, mit denen sie dann auch zu Hause umgehen können.

Wie erlebten Sie die Zeit der Schulschliessungen aufgrund von Covid-19?
Viele Schulen mussten innerhalb kürzester Zeit den Fernunterricht organisieren. Schulen mit fehlender Infrastruktur mussten Anschaffungen tätigen und Lehrpersonen mussten zum Teil eine neue Art von Unterrichten einführen. Kurzerhand begannen einzelne Lehrpersonen, Materialien der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Expertinnen und Experten von Pädagogischen Hochschulen und anderen Institutionen haben didaktische Materialien aufbereitet, die nun der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen – man begann also, zusammenzuarbeiten, sich auszutauschen, um schlussendlich miteinander, anstatt alleine, durch die Krise zu kommen. Dieses Miteinander hat meiner Ansicht nach auf mehreren Ebenen etwas Positives bewirkt: Themen wie beispielsweise Chancengleichheit, die oft auf der Strecke blieb, und Datensicherheit werden nun gemeinsam diskutiert und nicht nur Fachstellen, sondern die Schulen untereinander begannen Erfahrungen auszutauschen. Ich hoffe, dass dieses Zusammenrücken langfristig anhält.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitragstitel
Vorbereitung auf die digitale Welt

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt