Selbst im Gantrisch-Gebiet nimmt die Trockenheit zu und das Wasser wird im Sommer manchmal knapp; gerade für die Pflanzen. Ein gesunder Boden speichert das kostbare Nass genau für solche Momente. Nur besteht die Erde vielerorts in der Region aus Lehm, verdichtet schnell und das Wasser versickert zu wenig.
Kohle ist ein Speicher
«Das hier ist eine Art Wundermittel», sagt Chrigu Zürcher und zeigt auf eine Grube im Boden, in der verkohltes Holz liegt. «Kohle speichert so viel Wasser, dass der Boden feuchter bleibt und man kaum wässern muss oder aber, wenn zu viel Wasser auf einmal kommt, dieses in grossem Stil aufnehmen kann», erklärt der Tüftler. Aus diesem Grund mischt er seiner Erde ca. 10% Pflanzenholzkohle bei. Kohle ist jedoch nicht Asche. Diese verdichtet nämlich den Boden. Kohle hingegen lockert auf und ist wie ein leerer Speicher. «Aus diesem Grund gebe ich sie schon dem Mist dazu. So kann sie sich mit wichtigen Elementen wie Stickstoff, Phosphor oder Wasser vollsaugen und diese dann im Garten über Jahre abgeben», ergänzt er.
Fermentierter Mist (Terra Preta)
Nur wenige Meter vom Kohleloch steht der «Miststock» – eigentlich die Terra-Preta-Produktion. Gerüche verbreiten sich keine. Claudia Zürcher weiss, weshalb dem so ist: «Wir sorgen dafür, dass der Mist fermentiert. Will heissen, wir stampfen ihn nach dem Suur-Chabis-Prinzip und sorgen dafür, dass keine Luft dazukommt. Die kalte Umwandlung ohne Sauerstoff geht schneller voran und es bleiben mehr Nährstoffe zurück.» Im Idealfall vergehen gerade mal drei Monate, bis daraus Rohhumus wird. «Wir bringen diesen im Herbst aus und im darauffolgenden Frühjahr haben wir dann beständig fruchtbare Erde», sagt sie nicht nur, sondern greift beidhändig in den Boden. Unter der Mulchschicht kommt eine lockere und sehr dunkle Erde zum Vorschein.
Effektive Mikroorganismen
Der Mist/Kompost wird nicht nur mit Pflanzenholzkohle versetzt und fermentiert, er enthält nebst Gesteinsmehl auch effektive Mikroorganismen (EM). «Grundsätzlich gibt es die schon im Boden. Die Umwelteinflüsse nehmen jedoch zu und verarmen diese Fauna. Aus diesem Grund stellen wir das natürliche Gleichgewicht wieder her und geben EM dazu», sagt Chrigu. Diese bestehen vor allem aus aufbauenden Milchsäurebakterien. Alle natürlich vorkommenden Mikroben sind zu 90% neutral, nur 10% können den Humus aufbauen oder abbauen und sind daher ausschlaggebend, ob der Boden gesund ist oder nicht. Die neutralen schliessen sich immer der Mehrheit an und können ein Gleichgewicht schnell zum Kippen bringen.
Was Zürchers herausgefunden haben, ist nicht mehr und nicht weniger als eine ausgeklügelte Methode, wie man einen idealen Humus produziert, der die Landqualität verbessert und ideal an die örtlichen Begebenheiten angepasst ist. Ein Blick unter die mulchbedeckten Böden im Garten zeigt das Resultat: Der gesunde Boden trägt die Farbe schwarz.