«Integrieren statt polarisieren»

«Integrieren statt polarisieren»

Hoher Besuch in Belp. Erstmals in der noch jungen Geschichte der Mitte-Partei sprach deren Präsident Gerhard Pfister physisch vor den Bernerinnen und Bernern. Der ehemalige CVP-Chef fühlte sich vor einer BDP-Mehrheit jedoch sichtlich wohl und vor allen Dingen motiviert.

«Es ist für einen ehemaligen CVP-Parteipräsidenten eine neue Erfahrung, in einer Versammlung in Bern vor mehr als fünf Personen zu reden», scherzte der Zuger. So klein die CVP in Bern war, so gross war die BDP. In rein ländlichen Kantonen ist es wiederum umgekehrt. Nun politisieren die beiden Parteien gemeinsam unter dem Namen «die Mitte».

Mittelland Süd
Genauso neu war die Mitgliederversammlung «die Mitte Mittelland Süd». «Das ist schon fast ein Zungenbrecher», meint Grossrat André Roggli. Er präsidiert den neuen aus den Mitgliedern der CVP und BDP bestehenden Wahlkreisverband, einer Region vom Aaretal bis nach Köniz und zum Gantrisch. «Ein grosses Gebiet, das eine wichtige Rolle für die Wahlen spielen wird», sagt Gerhard Pfister und richtet seinen Blick auf den neuen Wahlkampfleiter Felix Häberli. Aus gutem Grund, denn der Nationalrat schliesst seine Rede mit den Worten: «Wir werden unsere Sitze an den Wahlen in Bern im nächsten Frühling steigern und die nationalen Wahlen 2023 gewinnen.» Wie will das die neue Mitte erreichen? Der Präsident fasst es in Belp folgendermassen zusammen: «Die Schweiz braucht eine starke Mitte und eine Partei, die sich gegen Polarisierungen stellt, die verbindet statt spaltet, die integriert statt polarisiert. Wir halten die Schweiz zusammen.» Worte, die bei den rund 30 Anwesenden gut ankamen.

Wahlkampf auf der Strasse
Inhaltlich geht es dabei um Gerechtigkeit in der Gesellschaft und zwischen den Generationen, die Rolle der Schweiz in der Welt und den Mittelstand mit seinen Familien und KMUs. Also eine soziale, souveräne und weltoffene Schweiz, die nachhaltig denkt. «Das müssen wir unters Volk bringen, damit müssen wir Wahlkampf machen», motiviert er die Bernerinnen und Berner. Es ist Pfister anzumerken, dass er dabei regelrecht an Fahrt gewinnt. «Ich mache nichts lieber als Wahlkampf und freue mich darauf», sagte er und bot dem neuen Verband an, mitzuhelfen und sich auf der Strasse für eine stärkere Mitte in Bern einzusetzen. Eine Botschaft, die bei den anwesenden Grossräten, Parlamentariern, Orts-Parteipräsidenten und anderen engagierten Politikerinnen und Politikern gut ankam, denn «die Mitte Mittelland Süd» hat sich einiges vorgenommen: eine Liste mit 20 Plätzen, idealerweise mit zweimal 20 Kandidierenden. Für den Regierungsrat tritt die Mitte erstmals mit drei Personen an.

Wer in naher Zukunft auf den Strassen der Region eine kleine Delegation der neuen Mitte-Partei antreffen wird, darf also damit rechnen, dass der Parteipräsident höchstpersönlich dabei ist. Denn wie er selbst sagt: «Wahlen gewinnt man, wenn man unter die Leute geht und vor Ort ist.»

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