Die Papeterie Papelio und der Fairtrade-Laden Claro haben beide ihre Schaufensterbeleuchtung reduziert – warum?
Tobias Keller (TK), Inhaber von Papelio: Wir haben vor knapp zwei Jahren damit begonnen, mit Ladenschluss gleich auch die Beleuchtung der Schaufenster abzuschalten. Auslöser bei mir war die allgemeine Stromknappheit vor ein paar Jahren. Die Vorbesitzer montierten Aussenscheinwerfer. Diese habe ich bewusst nicht mehr ersetzt, um die Lichtverschmutzung zu
reduzieren.
Annerös Hirschi (AH), ehrenamtliche Mitarbeiterin Claro: Auch wir sind durch die Energiekrise zum Lichterlöschen gekommen.
Ueli Müller (UM), Partner von Annerös Hirschi und ehemaliges Vorstandsmitglied beim FRG: Durch den Naturpark war mir die Problematik der Lichtverschmutzung bekannt. Als Elektroingenieur kannte ich mich zudem mit dem Thema Energie aus. Wir haben also zuerst einmal analysiert, was alles im Claro-Laden Strom braucht – darunter auch die Schaufensterbeleuchtung, die damals noch nicht mit LED funktionierte.
AH: Im ersten Winter haben wir die Beleuchtung ganz abgestellt. Daraufhin hat unser Vermieter eine energiesparende LED-Beleuchtung installieren lassen mit zusätzlichem Dimmer fürs Schaufenster. Nun beleuchten wir nur noch am Abend bis 22 Uhr, in der Morgendämmerung bleibt das Schaufenster dunkel.
Wie hat die Kundschaft auf das Lichterlöschen reagiert?
TK: Ganz am Anfang gab es einzelne Rückmeldungen, aber die waren durchwegs positiv. Seither hat nie mehr jemand nachgefragt.
AH: Allgemein wird unser Schaufenster gelobt. Mit der gedimmten Beleuchtung ist unser Schaufenster viel stimmungsvoller.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft der Region?
AH: Der Sternenhimmel bedeutet mir viel – er hilft mir, zur Ruhe zu kommen. Mit einfachen Massnahmen kann jeder etwas zum Umweltschutz beitragen.
UM: Ich wünsche mir, dass man das Sparen propagiert. Durch unsere Sparmassnahmen konnten wir im Claro-Laden den Stromverbrauch um zwei Drittel reduzieren – ohne auch nur ein Quäntchen Komfort einzubüssen. Doch die meisten Menschen schauen ihre Stromrechnung nicht richtig an – hier braucht es mehr Aufklärung.
TK: Die Nacht bedeutet mir viel. Es ist schade, wenn man die Sterne nicht mehr sieht. Ich wünsche mir, dass man auch die öffentliche Beleuchtung noch viel mehr reduziert.