Wärmeverbünde im Aufwind

Wärmeverbünde im Aufwind

Holz als regionaler, erneuerbarer Energieträger erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. In den letzten Jahren entstanden erfreulicherweise über den ganzen Perimeter des Naturparks weitere grössere Wärmeverbünde. Die Region Gantrisch gehört damit zu den Vorreitern im Kanton Bern.

Angestossen durch die Diskussion um die neue Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) Bern im Jahr 2011 startete die Holzkammer eine Sensibilisierungskampagne, in der sich die Region dazu bekannte, den regionalen Energieträger Holz viel mehr selbst in der Region zu nutzen. 

Vorteil der Filter

In den letzten 15 Jahren konnte die installierte Leistung in den Wärmeverbünden durch Ausbau und Neubau um 390 % gesteigert werden. Die Leistung hat sich damit fast vervierfacht. Ein toller Erfolg für alle Beteiligten. Wärmeverbünde machen Sinn, da Ein- und Mehrfamilienhäuser wie auch öffentliche Gebäude und Gewerbebauten dezentral und gemeinsam beheizt werden. Die Brennertemperaturen und -einsatzzeiten können optimiert werden und die entstehenden Abgase werden über elektrostatische Filter geführt, was die Feinstaubbelastung drastisch reduziert. Der Naturpark Gantrisch beobachtet das Angebot und die regionale Nachfrage nach Energierestholz.

Verbund als Alternative

Holz ist CO2-neutral, weil die Bäume durch Fotosynthese bereits CO2 in Sauerstoff umgewandelt haben. Bei der Verbrennung von Energieholz entsteht zwar wieder CO2, dies würde aber auch produziert werden, würde das Energieholz im Wald liegenbleiben und vermodern.

Die Bevölkerung im Naturpark Gantrisch heizt heute zu 43,2 % mit Holz (Holz, Holzschnitzel, Pellets und Fernwärme), wie eine quantitative Studie der Uni Bern zeigt. Die Bevölkerung nutzt somit gerne den regionalen Energieträger vor ihrer Haustüre.

Fachleute raten, in privaten, kleinen Holzfeuerungen wegen der Feinstaubproblematik nur trockenes Scheitholz oder Pellets zu verbrennen. Der Gesamtausstoss dieser Feinstaubkleinstpartikel aus der Holzfeuerung privater Haushalte hat die gleiche Grössenordnung wie die Emissionen des gesamten Strassenverkehrs, da diese kleinen Holzfeuerungen kaum über Russfilter oder Staubabscheider verfügen. Feinstaub wirkt sich direkt negativ auf die Atemwege aus.  

Bei der Verbrennung der fossilen Energieträger Heizöl und Erdgas entstehen grosse Mengen von CO2. Der Klimawandel, unser viel zu hoher CO2-Ausstoss und der Ukrai-nekrieg bewirken flächendeckend ein Umdenken. Die Zeit ist reif, sich weg von den fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Heizformen zu orientieren. Hier sind regionale Wärmeverbünde eine gute Alternative.

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Wärmeverbünde im Aufwind

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