Wobei das weitaus mehr als nur Ungemach ist. Nach dem Sturm «Burglind» im Jahr 2018 bauten sie im Längeneybad alles wieder auf. Der Liegenschaftsverkauf in der Folge zwang die Belegschaft, eine Suche nach einem neuen Standort zu starten. Im Eywald wurde man fündig. Einsprachen verzögerten das Vorhaben gut und gerne um ein Jahr. Und nun, wo die Ampel endlich auf grün steht, scheitert das Vorhaben wegen kranken Bäumen. Dem Pech die Krone aufgesetzt hat zudem die Bereitschaft, den Seilpark etwas weiter entfernt von den Anwohnenden zu planen – aus Rücksicht. Hätte das Team am ursprünglichen Ort festgehalten, stünde dem Projekt nichts im Wege. So aber «haben wir viel gerechnet und nachgedacht. Das Risiko ist uns einfach zu hoch.»
Die Wahrscheinlichkeit, dass man jedes Jahr mehrere Bäume entfernen muss, umbaut und temporäre Schliessungen riskiert, erzeugt ein grosses finanzielles Wagnis. Dass der besagte Waldabschnitt krank ist, hat der Forstdienst bei einer Ausforstung im Oktober festgestellt. Das sah vor zwei Jahren noch ganz anders aus: «Wir haben, noch bevor wir das Projekt geplant haben, den Standort schon mal dahingehend untersucht. Da sah es noch gut aus, es war nicht zu erahnen, wie schnell sich die Lage zuspitzt», weiss Ryser. Aus Forstkreisen ist zu vernehmen, dass die Situation eine Auswirkung der letzten zwei Jahre darstellt. Stürme und Trockenheit haben den Nadelbäumen arg zugesetzt und zudem ideale Voraussetzungen für den Borkenkäfer geschaffen. In einem Gebiet mit ähnlicher Beschaffenheit in Plaffeien musste der Revierförster unlängst 3500 m3
Holz entfernen.
Der «Seilpark Gantrisch» steht nicht vor einem Scherbenhaufen, sondern vor vielen kranken Bäumen. Dem Team ist nach dieser mehrjährigen Pechsträhne eine gewisse Resignation anzumerken. Sie brauchen nun dringend ein Waldstück mit dem Prädikat: «hier hat es noch gesunde Bäume.»