Noch vor Sonnenaufgang suchen die Birkhähne exponierte Weidekuppen auf und legen mit ihrem unverkennbaren «Gesang» los. Die Weibchen verfolgen das Schauspiel aus sicherer Entfernung, versteckt in Tannenwipfeln. Nach wochenlanger Beobachtung wählen sie dann sorgfältig ihren Partner nach Virtuosität und Tanzkunst aus.
Birkwildbestand nimmt seit 2019 ab
Um den Birkwildbestand beobachten zu können, führt der Naturpark Gantrisch zusammen mit der Vogelwarte seit 14 Jahren regelmässige Monitorings durch: Freiwillige der Gruppe Avifauna zählen dabei frühmorgens in klirrender Kälte die balzenden Männchen. Seit 2019 sinkt die Zahl der Birkhähne im Gurnigelgebiet und einige Balzplätze werden nicht mehr genutzt.
Birkhennen flüchten schneller
Ein Faktor für den Rückgang sind Störungen durch menschliches Freizeitverhalten. Wird unbedacht zu Fuss oder auf Skiern eine Balzarena durchquert, bringen sich die gut getarnten Weibchen blitzschnell in Sicherheit. Die Männchen – vollkommen in ihrem Element – nehmen die Gefahr weniger wahr. Ihr Tanz wird zur vergeblichen Mühe: Ohne Weibchen bleibt die Paarung aus, und der Nachwuchs fehlt im nächsten Jahr.
Wege benutzen, Balzplätze meiden!
Das Birkwild braucht seine Privatsphäre. Wer sich an die Wanderwege und Skitourenrouten hält, schützt die Wildtiere und bewahrt deren empfindlichen Lebensraum. Die eindringlichen Rufe der Birkhähne sind auch von den Pfaden aus hörbar. So wird der Frühlingsausflug nicht nur zu einem unvergesslichen Naturerlebnis. Er trägt zugleich dazu bei, die Wildtiere für unsere kommenden Generationen zu bewahren. Der Ranger des Naturparks Gantrisch und die Wildhut des Kantons Bern sind zur Aufsicht und Auskunft über die Tiere im Gebiet unterwegs.