Selbstversorgung mit Energie

Selbstversorgung mit Energie

Das Thema umweltfreundliche und erneuerbare Energie ist seit langem präsent. Doch mit dem Konflikt in der Ukraine hat es noch einmal an Bedeutung gewonnen. Neben der Frage der Nachhaltigkeit tritt zunehmend die Frage der Energiesicherheit in den Vordergrund. Darum zeigten die diesjährigen Anlässe der Energieoffensive auch auf, wie man selbst handeln kann.

Die Energieoffensive ist ein gemeinsames Projekt der Wirtschaftsvision Gantrisch und des Naturparks Gantrisch. Sie soll sensibilisieren, informieren und vor allem auch zum Handeln befähigen. Darum fanden unter dem Dach der Energieoffensive dieses Jahr zwei Anlässe statt, an denen sich die Bevölkerung direkt mit persönlichen Handlungsoptionen im Bereich erneuerbare Energien befassen konnte.

Selbst Energie produzieren – aber wie?
Der erste Anlass stand im Zeichen der Solarenergie. Der Anlass wurde von der Arbeitsgruppe Energie der Gemeinde Schwarzenburg – einer Gemeinde mit dem Energiestadt-Label – organisiert. Das Interesse war riesig: Über 100 Personen versammelten sich am Abend des 1. Juli in der Aula des Oberstufenzentrums Schwarzenburg. Pascal Peter, Mitglied der Arbeitsgruppe Energie und ausgewiesener Kenner des Themas, erläuterte den Zuhörerinnen und Zuhörern den Kontext. Aktuell stammen fast 60% des Energieverbrauchs der Schweiz aus Erdöl und Erdgas. Bis 2050 müssen diese im Rahmen der Energiestrategie durch andere Energiequellen ersetzt werden.

Aber wie ersetzen wir diese Energie? Hier kommen eben die erneuerbaren Energien ins Spiel, z.B. Wärmepumpen, Fernwärme (z.B. aus Abfall aus Kehrichtverbrennungsanlagen oder viel nachhaltiger aus lokalem Holz) oder eben Solarenergie. Ganz wichtig wird aber auch das Energiesparen sein, z.B. eine bessere Dämmung von Häusern. Jürg Stoll, Inhaber der Breu AG in Schwarzenburg, erklärte daraufhin dem Publikum, welche konkreten Schritte notwendig sind, um eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach zu installieren – von den verschiedenen Anlagearten (Indach, Aufdach, Fassade…) über die notwendigen Schritte zur Planung, Administratives sowie häufige Fragen, z.B. die nach der Dauer: Wenn eine sorgfältige Planung vorgenommen wurde, ist eine Solaranlage schlussendlich in ein bis zwei Wochen montiert. Spannend ist auch der Hinweis nach der Rendite: Die Investitio-nen in eine Solaranlage sind nicht ganz günstig und gehen in die Zehntausende, doch nach 10 bis 20 Jahren sind die Kosten meist amortisiert. Was man bei anderen Investitionen – wie z.B. einem Auto – nicht behaupten kann. Ein Geschenk also an die zukünftigen Generationen.

Einweihung des Wärmeverbunds Sangernboden
Am 20. August fand in Sangernboden der zweite Anlass 2022 der Energieoffensive statt. Dieser widmete sich einem weiteren Rohstoff, der in der Region Gantrisch reichlich vorhanden ist: Holz.

Im Naturpark Gantrisch gibt es eine Vielzahl an Wärmeverbünden. Die Region heizt vorbildlich: Mehr als zwei Drittel aller Wohnungen werden mit Holz, Holzschnitzeln oder Pellets beheizt; in der gesamten Schweiz sind es nur 10%. Die Nennwärmeleistung hat in den letzten 15 Jahren um 390% zugenommen und liegt heute bei fast 30’000 kW. Weitere 10’000 kW wären mit einer nachhaltigen Holzbewirtschaftung noch möglich.

Auch der Anlass in Sangernboden war sehr gut besucht. Er wurde von der Energieoffensive Gantrisch gemeinsam mit dem Wärmeverbund Sangernboden auf dem Areal von Zbinden Transporte organisiert. Auf die Besucherinnen wartete ein spannender Vortrag der Energieberatung Bern und eine Führung durch die ganz neu eröffnete Heizanlage des Wärmeverbunds Sangernboden, welche bereits verschiedene Gebäude vor Ort mit nachhaltiger Wärme versorgt. Am Stand des Naturparks konnten Besucherinnen und Besucher ihren eigenen Energieverbrauch spielerisch auswerten; feine Guggershörnli warteten auf hungrige Mäuler. Die MARAG Garagen zeigten verschiedene Autos mit alternativen Antriebssystemen.

Markus Sohn, Mitglied des OK der Energieoffensive, zieht eine positive Bilanz: «Der rege Zulauf an diesen Anlässen zeigt uns, dass wir mit der Energieoffensive auf dem richtigen Weg sind. Es gelingt uns, die Bevölkerung für das Thema erneuerbare Energien zu begeistern und – viel wichtiger – die Menschen zum Handeln zu motivieren. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie.»

Selbst handeln!
Wer Interesse hat, selbst eine Solaranlage aufs Dach montieren zu lassen, kann bei den spezialisierten Firmen aus der Region eine Richtofferte verlangen:
Weitere Informationen zum Thema Energie für Privatpersonen, Firmen oder Gemeinden sind unter den folgenden Links zu finden:
www.energieberatungbern.ch: Die Energieberatungsstelle Bern-Mittelland berät Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden in sämtlichen Energiefragen.
www.sonnendach.ch: Hier kann die Eignung des eigenen Daches für eine Solaranlage geprüft werden.
www.stromallmend.ch ist eine Genossenschaft aus dem Raum Bern, die kooperativ das grösste dezentrale Solarkraftwerk der Schweiz betreibt – auch für Mieterinnen und Mieter von Interesse.

Präsentation zum Solar-Anlass:
www.schwarzenburg.ch/portraet/energiestadt/

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Selbstversorgung mit Energie

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