Im Mondschein unterwegs

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Am 13. September bleiben im Rahmen der Gemeindeinitiative «Nacht der Sterne» die Strassenlampen in zahlreichen Dörfern und Städten ausgeschaltet. Die Gemeinden machen damit auf die Problematik der Lichtverschmutzung aufmerksam. Im Naturpark Gantrisch beteiligen sich mehrere Gemeinden – teils mit vollständiger Dunkelheit, teils durch Veranstaltungen, die das Bewusstsein für die Bedeutung der nächtlichen Dunkelheit stärken sollen.

Wenn am Freitag, dem 13., die Strassen dunkel bleiben, dürfen sich auch abergläubische Gemüter sicher fühlen. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch von letztem Jahr mit 19 Gemeinden wird der Anlass nun wiederholt. Im Gegensatz zum letzten Jahr wurden nun alle Gemeinden im Kanton angeschrieben. Die Resonanz war gross, was das Initiativkomitee aus Muri, Münsingen, Kehrsatz und Allmendingen bereits als ersten Erfolg verbuchte. Bis zum Schluss liessen sich die technischen und sicherheitsrelevanten Vorgaben nicht überall umsetzen. So machen viele Gemeinden dieses Jahr einfach ideell mit. Über 30 Angebote für die Bevölkerung sind entstanden, von Biel und Bern übers Aaretal bis Thun und im Naturpark Gantrisch.

Hintergrund für die Initiative ist die rasant zunehmende Lichtverschmutzung. Die fehlende Nachtdunkelheit ist ein unterschätztes Umwelt- und Gesellschaftsproblem mit Auswirkungen unbekannten Ausmasses auf Tiere, Pflanzen und Menschen. Die Initiative will die Bevölkerung für eigenes, vorsorgendes Handeln motivieren und für Massnahmen der Gemeinden Verständnis wecken. Nicht das grundsätzliche Abstellen aller Lichter ist das Ziel, sondern ein sorgfältiger und bewusster Umgang mit Licht. Seit 2020 unterstützt der Naturpark das Initiativ-Komitee im Beisitz und hilft teilnehmenden Gemeinden, Sensibilisierungsanlässe auf die Beine zu stellen.

Während letztes Jahr der Fokus auf der «stockdunklen» Nacht lag, wird die Nacht der Sterne dieses Jahr vom Mond erhellt. Im Zentrum steht das feine, natürliche Licht von Mond und Sternen, an das wir und das gesamte Ökosystem seit Jahrmillionen eigentlich angepasst wären. Die Gemeinden stellen mit angemessenen Sicherheitsmassnahmen sicher, dass die Verkehrsteilnehmenden, auch bei weniger Licht, den richtigen Weg finden. Zudem sorgen sie dafür, dass die Teilnehmenden das nächtliche Abenteuer in vollen Zügen geniessen können. Die «Nacht der Sterne» ist eine Einladung, die dunkle Nacht zu feiern, sich auf den Rhythmus der Natur einzulassen und den Himmel in seiner vollen Pracht zu erleben. Tipp: Stirnlampe einpacken und einen Zeitpuffer für langsameres Fahren einberechnen.

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