Belper Lokalheldinnen und Lokalhelden

Belper Lokalheldinnen und Lokalhelden

Es war an einem der ersten Tage des Jahres, als ich beim Geldausgabeautomaten meiner Bank Halt machte. Zwei Mitarbeitende des Belper Werkhofs fuhren vor. Der eine wechselte mit geübten Handbewegungen den Kehrichtsack im öffentlichen Mülleimer aus, derweil der andere mit dem Besen den Asphalt rundherum wischte und das Sammelgut auf die Ladefläche des Fahrzeugs kippte.

Ich ging zu ihnen hin, wünschte ihnen alles Gute zum neuen Jahr und dankte ihnen für den Einsatz. Der Mann mit dem Besen erklärte mir alsbald mit einem Augenzwinkern seinen Vorsatz, das Dorf auch im neuen Jahr sauber halten zu wollen. Deshalb wische er beim Entleeren der Mülleimer auch stets den Boden darunter. Dieser Mitarbeiter kommt mir bei der Frage nach Belper Lokalhelden als erster in den Sinn. Denn das Wohlbefinden der Menschen wird wesentlich von der Sauberkeit des öffentlichen Raums beeinflusst.

Meine Lokalheldinnen sind Nachbarinnen. Stellvertretend für viele fürsorgende Nachbarinnen sei hier von den Nachbar-innen der verstorbenen Maria Luisa, genannt Marisa Wyss-Conti, erzählt. Es ist öffentlich bekannt, dass Marisa der Gemeinde Belp eine nicht zweckbestimmte Erbschaft hinterlassen hat. Diese bestand aus ihrem geliebten Wohneigentum am Gürbeweg. Marisa hatte es in ihren letzten Jahren nicht immer leicht. Es war unabdingbar, engmaschig nach dem Rechten zu schauen. Eine Gruppe von Nachbarinnen versorgte Marisa mit dem Nötigen und dies in aller Diskretion. Sie achteten darauf, keinesfalls zu früh am Morgen zu erscheinen, und waren stets auf die Integrität der Dame bedacht. Ein Einsatz mit Herz und Hand. Jahrelang. Die Frauen ermöglichten damit, was Marisa am wichtigsten war: ein selbstbestimmtes Leben in Würde, auch wenn ihr die Sonne nicht an jedem Tag gleich hell schien.

Beim Schreiben erinnere ich mich an die intensiv geführten Debatten über die galoppierenden Gesundheitskosten. Stellen wir uns vor, welch hohe Kosten der Allgemeinheit durch das Wirken meiner Heldinnen erspart worden sind. Ich wünsche diesen Nachbarinnen, dass ihre Achtsamkeit und Unterstützung auch ihrer Seele und damit ihrer Gesundheit zum Guten gereicht hat.

Benjamin Marti
Gemeindepräsident Belp

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