Neben älteren oder kranken Menschen nimmt die Sorgende Gemeinde Belp Menschen jedes Alters und aller Lebenslagen in den Blick, denn niemand soll vergessen gehen. Gut aufeinander abgestimmte professionelle Strukturen und Unterstützungsangebote sind ebenfalls wichtig und ergänzen eine von der breiten Bevölkerung mitgetragene Sorgekultur.
Die Sorgende Gemeinde Belp entwickelt sich. Gestartet mit der ersten Idee 2016, zeigte sich während der Corona-Pandemie, wie wertvoll nachbarschaftliche Solidarität und Hilfe sein kann. Heute werden gemeinsam neue und innovative Möglichkeiten der Unterstützung gesucht, entwickelt, ausprobiert und an die lokalen Verhältnisse angepasst.
Warum fällt uns Hilfe annehmen schwer? Auch wenn nach Hilfe fragen etwas Alltägliches ist, ist die Hemmung danach zu fragen gross. Angst, Schwäche zu zeigen, Befürchtung des Autonomieverlusts, Schamgefühl oder auch festsitzende Wertvorstellungen wie Stolz und Pflichtbewusstsein gegenüber Familienmitgliedern, Nachbarn oder Freunden können eigene Hürden darstellen. Wer diese Hürde überwindet, nimmt leichter Hilfe an, bleibt aber auch gesünder und integrierter. Daran arbeiten wir.
Mindestens zwei Mal im Jahr organisiert die Sorgende Gemeinde Belp Mitmach- oder Informationsveranstaltungen zu ausgewählten, von der Bevölkerung gewünschten Themen. So ging es dabei schon um Plauderbänkli, den Markt der Zukunft, Generationenwohnen, Pflege von Angehörigen zuhause, Generationen-Tandems oder ein mobiles Quartier-Kaffee. Hilfe zur Selbsthilfe ist hier ein wichtiges Element: Ideen und Wissen teilen und aufzeigen, wie im grossen oder kleinen Menschen einander helfen können. 2024 brachte die Sorgende Gemeinde den Tag der Nachbarschaft auf Belp. Und Belp feierte mit. Die kleineren und grösseren Anlässe reichten von Veranstaltungen (wie Brunch, Apéro, Kaffee & Kuchen oder Grillfest) über gemeinsame Aktivitäten (z.B. Spaziergang) bis hin zu kleinen Gesten (z.B. Gebäck für die Nachbarn backen). Belp freut sich heute schon auf den Tag der Nachbarschaft am 23. Mai 2025. Über die Homepage und einen eigens dafür lancierten Email-Newsletter informiert die Sorgende Gemeinde regelmässig über Anlässe, neue Erkenntnisse und vermittelt Ratschläge.
Die Sorgende Gemeinde Belp ist eine gemeinsame Initiative der politischen Gemeinde Belp, der reformierten und katholischen Kirchgemeinden, der Spitex AareGürbetal sowie vom Frauenverein Belp – gemeinsam mit den Menschen in Belp und Forschenden aus dem Nationalfondsprojekt NFP 74.