Hecken als Zeichen eines humanen Zusammenlebens

Hecken als Zeichen eines humanen Zusammenlebens

Territoriales Verhalten ist tief in uns allen verwurzelt. Tiere markieren ihr Territorium mit Rufen, Kämpfen oder riechenden Ausscheidungen. Unsere Spezies hat sich weiterentwickelt und fand einen humaneren Weg. Sie pflanzt Hecken.

Eine Hecke als Grundstückmarkierung ersetzt die Mistgabel in Bauers Hand, um die wertvolle Ernte vor dem Nachbarn zu sichern. Auch in Gärten wird die Grundstückgrenze oft mit einer Hecke abgesteckt, mit der Botschaft bis hier und nicht weiter. Nur unsere Haustiere markieren das Territorium zusätzlich mit Duftspuren. Der Homo sapiens hat sich in dieser Hinsicht gegenüber seinen Verwandten also weiterentwickelt. Gottlob bzw. Evolution sei Dank. 

Es stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung nicht noch weiter gehen kann. Indem wir die trostlosen, quadratisch geschnittenen Grenzmarkierungen in bunte, spannende Naschhecken umwandeln. So werden aus Grenzen Begegnungszonen zwischen Artgenossen und vielen weiteren Spezies. Stehen an der Grundstücksgrenze anstatt Kirschlorbeer oder Thuja Kornelkirschen, Holunder oder Heckenrosen führt das vielleicht zu etwas Verlust von Privatsphäre, denn die meisten Wildsträucher verlieren im Herbst ihr Laub. Doch umso grösser ist der gesellschaftliche und ökologische Gewinn. Gelegentlicher Blickkontakt mit den Nachbarn und genügend Beeren und Blüten, damit auch das Gegenüber profitieren kann, führen früher oder später zum Erhalt eines Dankeschöns in Form eines Glases Konfitüre, Sirup oder Schnaps. Beim gemeinsamen Genuss der veredelten Hecken-Ernte kann man dann den unzähligen weiteren Spezies zuschauen, wie sie sich am Rest der Naschereien in der Hecke erfreuen, und überlegen ihr tierisches, territoriales Verhalten belächeln.  

Dies entspricht doch eher der Spezies Mensch und seinem humanen Wesen, als dass er sich hinter eintönigen Hecken versteckt. 

Infos zum nationalen Heckentag

Am Samstag, 28. Oktober, ist nationaler mHeckentag. An diesem Aktionstag finden schweizweit Aktivitäten rund um das Anlegen, Pflegen und Aufwerten von natürlichen Hecken statt. Der Verein Heckentag Schweiz schreibt alle am 28. Oktober stattfindenden Einsätze, auch jene im Naturpark Gantrisch, auf ihrer Webseite www.heckentag.ch aus.

Es lohnt sich also, einen Blick auf die Angebote am nationalen Heckentag zu werfen und die Arbeitshandschuhe griffbereit zu halten. 

Planen Sie, eine wilde Hecke bei sich anzulegen? Wir unterstützen grössere Heckenpflanzprojekte finanziell und freuen uns über eine erste Kontaktaufnahme via E-Mail an natureinsatz@gantrisch.ch mit Betreff «Hecke» und einer kurzen Beschreibung oder Skizze der Projektidee sowie ein oder zwei Fotos vom Standort.

Wir freuen uns über ausgeheckte Pflanzideen!

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