Martin Mutti, 78, ist eine ganz besondere Nummer: Seit mehr als 25 Jahren ist er Demonstrator und liebt es noch immer. Bis Ende Dezember bestreitet er zu zweit oder alleine quasi jede Führung auf der Sternwarte Uecht, aus inniger Begeisterung. Aber auch aufgrund Personalmangels. Bei klarem Himmel sind es gerne 25 Personen, die mittwochs mit Muttis Hilfe in den Himmel blicken möchten. «Es kann doch nicht sein, dass Menschen in den Himmel blicken und keine Ahnung haben», beschreibt Martin Mutti seine Motivation. Er möchte das Interesse am Nachthimmel wecken. «Es ist nie das Gleiche», erklärt er, «jedes Objekt sieht immer wieder anders aus, je nach Wetter, je nach Gerät, je nachdem, wo es jahreszeitlich am Himmel steht.» Auch ohne Besucher raubt ihm die Suche nach besonderen Anblicken am Sternenzelt den Schlaf. Der Blick durchs Teleskop sei aber «ein gutes Training für die Augen, auch im Alter». Auf die Frage, ob er denn nicht manchmal gegen die Müdigkeit ankämpfen muss, antwortet er: «Ich fahre nach den Führungen jeweils mit dem Auto nach Hause. Deshalb kann ich mir Müdigkeit nicht erlauben, oder ich müsste sonst auf der Sternwarte übernachten.» Vor 30 Jahren musste man auf der Uecht noch eine Prüfung zum Demonstrator machen, heute ist dies anders. Mit dem aktuell entstehenden Botta-Turm und einem nachhaltigen Konzept von Space und Umwelt wird sich die Sternwarte Uecht verändern und mit ihr die Anforderungen an die Demonstratoren. Der Job des Demonstrators – und neu auch vieler Demonstratorinnen – dürfte vielfältiger werden. Was jedoch gleich bleibt, ist die Faszination für den Nachthimmel.
Am 22. September wählen die Belperinnen und Belper ihren Gemeinderat für die nächsten vier Jahre.…