Kreativität, die mundet

Kreativität, die mundet

Rhonda Dorsey-Moser will eine Torte für einen Kindergeburtstag backen und ist dabei so gut, dass es Wellen schlägt. Inzwischen hat sie ihre eigene kleine Tortenbäckerei gegründet.

Mehrstöckige Torten in allen möglichen Farben und mit den unterschiedlichsten Motiven, aufwändig dekorierte Cupcakes und Cookies – das ist die Welt von «Mommy’s Love».

Im Herbst 2014 wünscht sich Rhonda Dorsey-Mosers Tochter eine «Minnie Mouse»-Torte zum dritten Geburtstag. «Ich arbeite gern kreativ und dachte mir, die mache ich einfach selbst», erzählt sie. Dieses Unterfangen scheint ihr gut gelungen zu sein – Freundinnen und Bekannte sind begeistert und fragen für ihre Geburtstage und Familienfeiern ebenfalls nach einer besonderen Kreation.

«Es fragten dann Freunde von Freunden an, kurz darauf Freunde von Freunden von Freunden und so weiter», lacht sie. Nach zwei Jahren beschliesst die passionierte Tortendesignerin deshalb, das Ganze professionell anzubieten: Sie gründet «Mommy’s Love».

Eigentlich Musikerin
Hauptberuflich ist Dorsey-Moser, die ursprünglich aus Philadelphia stammt, Sängerin und Gesangslehrerin. Ihre Liste von Engagements ist eindrücklich. Sie wurde etwa als Vocal Coach für die Thunerseespiele engagiert, coachte Luca Hänni für den Eurovision Song Contest 2019, oder war Solistin und Vocal-Arrangeurin bei Art on Ice. Neun Jahre lang war sie zudem Gesangsdozentin an der Hochschule der Künste Bern.

Seit über 30 Jahren lebt sie in der Schweiz und hat vor zwei Jahren eine neue Heimat in Riggisberg gefunden. In astreinem Berndeutsch mit leicht amerikanischem Einschlag schwärmt sie, die eigentlich ein Stadtmensch ist, vom Dorf und den Bergen ringsherum, von den guten Beziehungen und Freundschaften, die sie und ihre Familie hier gefunden haben. So ist sie auch in der Kirchgemeinde engagiert und gestaltet mit einer Band Gottesdienste musikalisch mit.

Immer wieder herausgefordert
Das Backen und Dekorieren von Süssigkeiten bietet einen willkommenen Ausgleich zur Musik. «Ich liebe die Herausforderung jedes neuen Auftrags», erklärt Rhonda Dorsey-Moser. In den sechs Jahren, die sie nun bereits bäckt, hat sie noch nie zweimal dasselbe gemacht. Die Farben, der Fondant, Schokolade, Buttercreme, immer wieder neue Techniken – bei jeder Kreation steht am Anfang die Frage: «Wie kann ich das gestalten?»

«Ein Herzensbalsam»
«Ich liebe es, Dinge so professionell wie nur möglich zu machen», sagt Dorsey-Moser. Regelmässig besucht sie Kurse, beobachtet die neuesten Trends und macht daraus etwas Eigenes. «Aktuell bin ich am Herumtüfteln, wie ich hochwertige Schokolade temperieren muss, damit sie noch glänzt», schwärmt sie. Fertig ist sie nie: «Die Entwicklung geht immer weiter.»

«Natürlich muss es als erstes einmal gut schmecken», betont sie. Aber dann, wenn alles fertig dekoriert ist und sie es fotografiere, sei es «ein Herzensbalsam». «Ich liebe es, wenn die Kundinnen oder Kunden mein Werk zum ersten Mal sehen und lächeln; wenn sie Freude haben», beschreibt sie ihre Motivation.

Süsses im Gewächshaus
Um diese Freude an Schönem und Feinem mit andern teilen zu können, organisiert die kreative Riggisbergerin Ende November bereits zum fünften Mal einen Adventsbasar in der Berner Elfenau. In den dortigen Gewächshäusern wird ein Markt mit über 20 Ausstellern eingerichtet – selbstverständlich mit den essbaren Kunstwerken von «Mommy’s Love».

Rhonda Dorsey-Moser und ihr Mann leben seit knapp vier Jahren vegan. «Aber da die meisten meiner Kundinnen und Kunden das nicht tun, biete ich natürlich auch andere Optionen an», betont sie. Bis jetzt stellt sie erst einige Kreationen pro Monat her. Aber ihr Repertoire wird immer grösser – und die Freunde von Freunden von Freunden werden immer mehr.

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Kreativität, die mundet

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