oder Sion Richtung griechische Inseln ab. Viel zu wenig für ein erfolgreiches erstes Jahr. Besonders ärgerlich dabei waren die vollen Buchungsbücher im Vorfeld und die Annullationswelle infolge der Quarantäneliste des BAG. Der Verlust von 760’000 Franken ist mit der Firmengründung und den coronabedingten Einschränkungen erklärbar, dank genügend Eigenmitteln aber auch verkraftbar.
Abwarten
So ist das Unternehmen nicht bedroht. Um aber weitere Verluste zu minimieren, reagiert «flyBAIR». Sie gehen dabei einen besonderen Weg und begeben sich in einen Ganzjahresschlaf («Freeze»-Prozess). «Dies ein Gebot der Vernunft, wir wollen damit die uns im Crowdfunding zur Verfügung gestellten Mittel schonen, um im Jahr 2022 bereit zu sein, erneut abzuheben», heisst es in einer Medienmitteilung. Schlafende kann man aber bekanntlich wecken. Entsprechend schreibt die Gesellschaft: «Sollten wir – gemeinsam mit den Reiseveranstaltern – Anzeichen für eine Markterholung sehen, können wir schnell reagieren.» Diese Aussage macht
deutlich, dass man in punkto Destinationen offenbleibt, denn «als dynamisches Unternehmen verstehen wir uns auch als Unterstützer für Fluglösungen ab Bern», sagt Andrea Wucher.
Änderungen im Verwaltungsrat
Die Verwaltungsrätin der Flughafen Bern AG wird neu Verwaltungsratspräsidentin der «flyBAIR». Dies aufgrund des gesundheitlichen Rücktritts von Urs Sieber. Wucher ist international bestens vernetzt und kennt die Luftfahrt seit vielen Jahren. In Zeiten von Planungsunsicherheit und der damit verbundenen Flexibilität ein guter Schachzug. Sie steht für den Standort ein und bringt die nötige Weitsicht sowie Erfahrung mit.
Rückerstattungen
Der Ganzjahresschlaf betrifft auch einige Passagiere, die bereits Flüge für das laufende Jahr gebucht haben. «Die bereits getätigten Buchungen werden in den kommenden Tagen zurückerstattet. ‹flyBAIR› entschuldigt sich für diesen leider unumgänglichen Schritt bei seinen Kundinnen und Kunden und bedankt sich für das Verständnis und das Vertrauen», lässt sich die Gesellschaft zitieren.
Vermutlich bleibt es in diesem Jahr noch ziemlich ruhig auf dem Flughafen in Belp. Dass sich dies im Jahr 2022 ändert, das hofft «flyBAIR» inständig und mit ihr all jene, die den Vorteil einer Flugverbindung von Bern in die Welt zu schätzen gelernt haben.