Bei dem von den beiden Schwingklubs Sense und Freiburg organisierten Schwarzsee-Bergfest, das seit 1937 ausgetragen wird, fordern die Nordostschweizer, die mit nicht weniger als neun Eidgenossen antreten, angeführt von Damian Ott und Domenic Schneider, die Einheimischen vom Bernisch Kantonalen und dem Südwestschweizer Schwingerverband heraus.
Moser – diesen Namen muss man sich merken
Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Saisonplanung tritt der stärkste Schwinger der beiden letzten Jahre, Fabian Staudenmann am Schwarzsee an. Er führt die Liste der Siegesanwärter in Abwesenheit des letztjährigen Schlussgangteilnehmers Adrian Walther an. Seit dem Seeländischen Schwingfest ist diese Liste länger geworden. Der 19-jährige Michael Moser hat in Detligen das Kunststück fertiggebracht, hintereinander die beiden «Bösesten», Staudenmann und Walther, zu bodigen und seine Ambitionen unter Beweis gestellt. Gleiches lässt sich von Michael Ledermann sagen, der im Seeland seinen dritten Kranzfestsieg, den ersten seit drei Jahren, realisierte. Severin Schwander, Matthias Aeschbacher, Bernhard Kämpf und Remo Käser sind weitere Berner, die es zu beachten gilt, nicht zu vergessen den stärksten Vertreter der Südwestschweizer, Lario Kramer aus Kerzers.
Spannender als zuletzt
Nimmt man den Saisonbeginn etwas genauer unter die Lupe, stellt man fest, dass dieser Sommer spannender als in den beiden letzten Jahren werden könnte. Zwar führen im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt, das Eidgenössische Ende August in Mollis, nach wie vor die gleichen Namen wie zuletzt die Reihe der Sieganwärter an: Die Berner um Fabian Staudenmann und Adrian Walther, weiter Matthias Aeschbacher, Michael Ledermann, Severin Schwander, die Burger-Brüder, Michael Moser, der Schwarzsee-Sieger von 2022, Florian Gnägi und Fabio Hiltbrunner oder die ausserkantonalen Samuel Giger, Pirmin Reichmuth, Armon Orlik und Titelverteidiger Joel Wicki.
Ledermann wieder wie 2022
Einen Spitzenrang hat man Michael Ledermann am Seeländischen zugetraut, doch dass er sogleich den Sieg davontrug, war eine leise Überraschung. «Ich fühle mich einfach nur glücklich und zufrieden», sagte der Schwarzenburger, der «Wadenbeisser, der einen grossen Willen hat und nie aufgibt», wie Fabian Staudenmann seinen Freund vom SK Schwarzenburg bezeichnet. Ledermann erzählt selbst auf die Frage nach seinen schwingerischen Anfängen: «Ein Nachbar von mir kam mit einem wunderschönen «Chüngu» als Preis von einem Schwingfest nach Hause. Weil ich unbedingt auch so ein niedliches Tier wollte, begann ich zu schwingen.» Heute gewinnt Ledermann an den Festen der Grossen nicht mehr einen «Chüngu», in Detligen war es ein prächtiger Muni, der ihm überreicht wurde. Es wird interessant sein, zu verfolgen, ob Ledermann am Schwarzsee die Bestätigung gelingt. Vor zwei Jahren belegte er, mit nur einem Viertelpunkt hinter Sieger Staudenmann, Rang 2b.
Erfolgreichste Schwinger am Schwarzsee sind der wohl beste Berner Schwinger aller Zeiten, der dreifache König Rudolf Hunsperger, mit sechs Siegen, und der König aus dem Jahr 2019, Christian Stucki, mit drei Erfolgen.
Schwarzsee Schwinget am TV
Sonntag, 22. Juni, ab 8.15 Uhr. Schlussgang: 16.30 Uhr
Das Schweizer Radio und Fernsehen SRF überträgt das Schwing- und Älplerfest Schwarzseee den ganzen Tag via Livestream auf srf.ch/sport und in der SRF Sport App. TeleBärn überträgt das Schwing- und Älplerfest in Zusammenarbeit mit dem SRF.
Foto: zvg/ssf2025/Corsin Dietrich