Bewegung war schon immer ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Als Kind verwandelte ich das Wohnzimmer meiner Eltern in eine improvisierte Turnhalle und tanzte stundenlang zur Musik. Damals gab es in Schwarzenburg kein Tanzangebot, also schloss ich mich mit Begeisterung dem Geräteturnen im Turnverein an. Der Wunsch zu tanzen blieb bestehen – und Jahre später, nach meiner Erstausbildung, fand ich endlich den Zugang zu verschiedenen Tanzrichtungen wie Standardtanz, Salsa, HipHop und Orientalischem Tanz. Gleichzeitig merkte ich als Kindergärtnerin schnell, wie wesentlich Bewegung auch für Kinder ist. Deshalb baute ich sie von Beginn an fest in meinen Unterricht ein.
Mit der Geburt meiner Kinder wurde es schwieriger, Bewegung in den Alltag zu integrieren. Viele Angebote liessen sich mit dem Familienleben nicht vereinbaren – und gerade dann hätte ich den Ausgleich besonders gebraucht. Diese Erfahrung blieb in meinem Hinterkopf und begleitete mich weiter. Eine Ausbildung zur Gymnastiklehrerin ermöglichte mir schliesslich, Bewegung auch beruflich zu vertiefen – verbunden mit viel organisatorischem Aufwand, aber auch grosser Motivation. An der Primarschule Schwarzenburg und später am Oberstufenzentrum initiierte ich das Wahlfach Tanz. Dieses besteht nun seit über 20 Jahren und umfasst vier Wochenlektionen für Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse bis zur Oberstufe. Zusätzlich unterrichte ich reguläre Sportlektionen auf verschiedenen Stufen. Bei der Volkshochschule Schwarzenburg gab ich während zwei Jahrzehnten Fitnesskurse. Dabei war mir wichtig, auch Familien mit kleinen Kindern den Zugang zu ermöglichen. Ich organisierte Kinderbetreuung während der Stunden – eine Lösung, die mir auch als Mutter sehr entgegenkam. Die Trainings entwickelte ich stets selbst. Sie bestehen aus einem kreativen Mix aus Ausdauer- und Kräftigungselementen, wobei ich grossen Wert auf ein ganzheitliches Bewegungskonzept lege. Diese Gestaltung liegt mir besonders und macht mir Freude.
Während der Pandemie verlagerte ich meine Kurse kurzfristig ins Digitale, zunächst über Zoom und zusätzlich mit aufgezeichneten Einheiten. So begann meine Selbstständigkeit. Seit 2021 arbeite ich unter dem Namen «kraftwerkkeller» in Schwarzenburg. Ich biete Trainingseinheiten zu unterschiedlichen Zeiten an, drei davon mit Kinderbetreuung. Zusätzlich besteht weiterhin die Möglichkeit, online teilzunehmen – ein Angebot, das gut angenommen wird. Regelmässig passe ich die Inhalte an die Bedürfnisse der Teilnehmenden an. So entstand auch das Konzept «SlowFit»: ein schonendes Ganzkörpertraining, das sich für den Wiedereinstieg nach einer Verletzung oder Schwangerschaft eignet, ältere Menschen berücksichtigt und allgemein eine sanfte und gelenkschonende Alternative bietet. Es ist mir ein Anliegen, Bewegung zugänglich zu machen – unabhängig von Alter, Lebensphase oder Vorerfahrung. Bewegung bedeutet für mich, den Körper zu spüren, innere Balance zu finden und neue Energie zu schöpfen. Das Weitergeben dieser Erfahrung erfüllt mich. Meine Leidenschaft für Bewegung ist über die Jahre gewachsen– und sie bleibt mein Antrieb.
