Vom Regional- zum Profifussball

Vom Regional- zum Profifussball

Die Schwarzenburgerin Chiara Messerli schaffte den Sprung in den Profifussball. In der kürzlich zu Ende gegangenen Saison spielte sie mit den YB Frauen gar im Cupfinal und bis in das Playoff-Halbfinal. Nun bricht ein neues Kapitel an.

Tief in der gegnerischen Platzhälfte empfängt Chiara Messerli den Ball, umspielt geschickt zwei Gegnerinnen und sprintet mit perfekter Ballführung in den Strafraum. Gekonnt schlenzt sie das Leder mit ihrem starken linken Fuss an der Torhüterin vorbei ins Lattenkreuz. Wer ist der Mensch hinter diesen sportlichen Höchstleistungen?

Wie der Ball ins Rollen kam

Anpfiff. Der Ball kommt ins Rollen. Mes-serli lancierte ihre Fussballkarriere im Alter von vier Jahren beim FC Schwarzenburg. Dort durchlief sie von 2005 bis 2013 die G- bis D-Junioren. Es folgte ein prägender Einstieg beim Team Köniz, beginnend bei den FE-12 bis hin zu den U15-Junioren. Als einziges Mädchen im Klub musste die beidfüssige Mittelfeldspielerin ihr Talent erst einmal unter Beweis stellen. Gesagt und getan, wechselte sie zu den YB Frauen und gab im Februar 2018 ihr Debüt in der 1. Mannschaft. Parallel folgten erste Aufgebote für die verschiedenen U-Nationalmannschaften. Insgesamt drei Jahre war Messerli Teil der 1. Mannschaft und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. 2021 folgte der Wechsel zum FC Luzern. «Ich wollte neue Erfahrungen sammeln und aus meiner Komfortzone ausbrechen. Diese eineinhalb Jahre halfen mir, mich als Spielerin in diversen Bereichen weiterzuentwickeln.» Auf die Zeit in der Zentralschweiz folgte eine weitere Saison im Wankdorf. Stellt sich die Frage, welcher Klub sich zukünftig die Dienste der polyvalent einsetzbaren Offensivspielerin sichert.

Die treusten Fans im Rücken

Die Mittelfeldspielerin verdankt einen grossen Teil ihres Erfolgs dem Einsatz ihrer Familie. «Im Alter von vier Jahren überzeugte ich meine Eltern, dass ich beim FC Schwarzenburg mit dem Fussballspielen anfangen möchte. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, wie mein Vater die Trainerin anrief und mich für das nächste Fussballtraining anmeldete.» Damals wie heute sind Mama und Papa Mes-serli an jedem Heim- und Auswärtsspiel mit von der Partie. Es ist eine tiefe Dankbarkeit, die die Spielerin mit ihren treusten Fans verbindet. «Ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Sie haben mich durch bittere Niederlagen zu grossen Siegen getragen.» Schon Rousseau hat gesagt: «Das soziale Umfeld ist der Nährboden, auf dem das Potenzial eines Menschen erblüht und gedeiht.»

Vorbild für kommende Generationen?

Auf ihrem Weg zur Profifussballerin durchlebte Messerli zahlreiche Rückschläge. Doch keiner war gross genug, um sie vom Ball zu trennen. Mit Selbstvertrauen und harter Arbeit gelang es ihr, trotz Verletzungspech immer wieder auf das Spielfeld zurückzukehren. Über die Jahre hinweg hat sich Messerli intensiv mit ihrer Gesundheit befasst und beschlossen, auf eine vegetarische Ernährung umzusteigen. Zudem legt sie grossen Wert auf einen strukturierten Tagesablauf mit klaren Morgen- und Abendroutinen. Ein Beispiel gefällig? Eine Stunde vor dem Schlafengehen legt die Fussballspielerin ihr Handy beiseite. Durch den regelmässigen Schlafzyklus ist eine optimale Regeneration für kommende Sporteinheiten gewährleistet. Das Gleichgewicht zwischen Spitzensport und persönlichem Ausgleich ist ein weiterer wichtiger Aspekt für das Wohlbefinden von Messerli.

Was macht die Fussballspielerin, wenn sie nicht gerade dabei ist, den Ball mit einem präzisen Schuss ins gegnerische Tor zu befördern? «Saunieren und Lesen gehören zu meinen favorisierten Freizeitbeschäftigungen.»

Steilvorlage in die Zukunft

Die letzte Minute des Spiels läuft bereits. Ein präziser Steilpass in den freien Raum wird von Messerli mit letzter Kraft erlaufen. Die Spannung steigt, nur noch wenige Sekunden, bis der Schiedsrichter die Partie abpfeift und das Schicksal besiegelt. Was wird sie in diesem entscheidenden Moment tun? Die Offensivspielerin von YB wird die Mannschaft am Ende der Saison verlassen, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. «Ich hege den Wunsch, meine Karriere bei einem anderen renommierten Schweizer Klub weiterzuführen oder mutig den Sprung ins Ausland zu wagen.» Für Messerli ist die kontinuierliche persönliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung, weshalb sie darauf abzielt, bei ihrem zukünftigen Verein eine tragende Rolle als Stammspielerin zu übernehmen. Wir dürfen gespannt sein, in welchen Klubfarben sie als Nächstes zu einem gefährlichen Dribbling ansetzt, das möglicherweise von einem Torerfolg gekrönt sein wird.

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