Bis in den April hinein verschlafen die Gartenschläfer die nahrungsarme und kalte Winterzeit. Wenn sie aufwachen, sind sie nur noch halb so schwer wie im Herbst. Entsprechenden Appetit haben sie im Frühling auf Käfer, Schnecken oder Spinnen. Daneben werden auch Pflanzenknospen, Blüten, Samen und im Sommer viele Beeren gefressen.
Überallschläfer
In der Schweiz ist der Gartenschläfer vor allem ein Waldbewohner. Doch wo immer er genügend Nahrung und Schlafplätze findet, kann er auch überleben. Man findet ihn ebenfalls in Innenstädten, in Schrebergärten, Rebbergen und Streuobstwiesen. Seinen Namen erhielt er vermutlich, als er in Gärten, Parks und Obstanlagen erstmals gesichtet worden ist. In den Wäldern ist er als dämmerungs- und nachtaktive Tierart für den Menschen kaum sichtbar. In der Schweiz sind Gartenschläfervorkommen hauptsächlich aus den Voralpen zwischen 800 und 2200 m bekannt. Gerne versteckt sich das Tier in den Lücken von Steinmauern und Alphütten.
Botschafter für wilde Wälder
Der putzige Nager braucht vielfältige, lockere Wälder. Diese zeichnen sich durch Totholz, Baumhöhlen, felsige Abschnitte und Büsche aus. Die sind jedoch rar geworden. Bis vor einigen Jahrzehnten fand der Gartenschläfer Ersatzlebensräume ausserhalb des Waldes. Doch auch naturnahe Obstgärten, Hecken und gut zugängliche Scheunen gibt es weniger, während in den Wäldern wieder vermehrt auf die Vielfalt geachtet wird. 2022 wirbt der kleine Zorro deshalb als von ProNatura gewähltes «Tier des Jahres 2022» für wilde Wälder und naturnahe Kulturlandschaften.